Weil am Rhein Neue Erfahrungen sammeln

Weiler Zeitung
Die Schüler genossen den Tag in der Natur. Foto: Elisabeth Weniger Foto: Weiler Zeitung

Natur: Truz startet Projekt „Streuobstklassenzimmer“ / Viertklässler der Karl-Tschamber-Schule aktiv

Das Trinationale Umweltzentrum (Truz) hat das Projekt „Streuobstklassenzimmer“ gestartet. Auf einer Streuobstwiese am Tüllinger waren gestern Viertklässler der Karl-Tschamber-Schule mit dabei.

Weil am Rhein (elwe). Zur Eröffnung der Streuobstwiese kamen neben Grundstückseigentümer Armin Wikmann auch Vertreter des Truz, des Landschaftserhaltungsverbands und Josha Frey als Präsident des Oberrheinrates. Ermöglicht wurde dieses Projekt dank Wikmann sowie der finanziellen Unterstützung durch das Umweltministerium.

Wikmann, der seine Streuobstwiese zur Verfügung stellt, freut sich, den Kindern das Sammeln von neuen Erfahrungen zu ermöglichen. „Kinder haben hier die Möglichkeit, ein Gespür für die Natur zu entwickeln.“ Oft fehle den Menschen ein Gefühl dafür, was tatsächlich natürlich sei. Schönheitsfehler beim Obst würden nicht mehr akzeptiert. Doch nicht nur die Natürlichkeit des Obstes steht im Vordergrund, sondern ebenso die Artenvielfalt auf einer Streuobstwiese.

Astrid Deek, Fachbereichsleiterin für grenzüberschreitenden Naturschutz im Truz, freut sich daher sehr über den gelungenen Start des Pilotprojekts. Das Erhalten von Streuobstwiesen sei kaum wirtschaftlich. Daher freute sie sich über die Unterstützung. Schließlich ist Deek der Naturschutz vor Ort besonders wichtig. „Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Personen eine gewisse Verbindung zu dem Ort spüren.“ Hierfür müsse man die Bevölkerung sensibilisieren.

Drei Projekte

Thomas Schwarze, Fachbereichsleiter für Umweltbildung des Truz, stellte drei Projekte vor, mit denen diese Identifikation mit der Streuobstwiese auf dem Tüllinger erreicht werden soll. Das erste Projekt sei als Frühlings- und Sommerprojekt konzipiert, funktioniere aber auch im Frühherbst. Dabei geht es darum, dass die Kinder die Bäume, verschiedene Obstsorten und Tiere, die auf der Streuobstwiese leben, kennenlernen.

Im zweiten Projekt, dem Herbstprojekt, wird es darum gehen, Apfelsaft zu gewinnen. Und im Winterprojekt beschäftigen sich die Schüler mit Überwinterungsstrategien der Tiere.

All dies ist jedoch nur dank der Fördergelder möglich, die, wie Frey betonte, aus europäischen Förderkassen kommen. Nicht nur Schüler der Tschamber-Schule, sondern auch Interessierte aus Frankreich und der Schweiz sollen in Zukunft auf der Streuobstwiese arbeiten können.

Schüler erkunden Natur

Die Kinder der vierten Klasse der Karl-Tschamber-Schule, die am Freitag unter der Leitung von Sabrina Voedisch, einer Kursleiterin des Truz, und ihrer Lehrerin Gisela Stais die Streuobstwiese erkundeten, hatten weniger Interesse an den Erwachsenen, die Reden hielten, sondern beschäftigten sich viel lieber damit, beispielsweise Heuschrecken, Ameisen und Spinnen im hohen Gras zu fangen. Mit großer Begeisterung nahmen sie an allen Spielen teil, egal ob es darum ging, Baumrinde abzupausen oder als Specht einen Partner zu finden.

Stais findet es besonders schön, mit wie viel Freude sich alle Kinder in der Natur bewegen, auch wenn diese Naturbegeisterung im Elternhaus vielleicht nicht gelebt wird. Ob sich die Kinder dann später zu Naturschützern entwickeln, könne sie nicht sagen. „Aber mich freut es schon, wenn ich höre, wie sie jemandem sagen, dass man keinen Müll auf den Boden werfen darf.“

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