Aktuelle Situation: Zustand und Standsicherheit der 18 Brückenbauwerke der Stadt werden regelmäßig überprüft
Nach der Katastrophe in Genua, wo eine Brücke eingestürzt ist und viele Menschen in den Tod gerissen wurden, stellt sich auch in Weil am Rhein die Frage nach der Sicherheit der zahlreichen Überführungen. Allein in der Baulast der Stadt Weil am Rhein befinden sich rund 20 Brücken, hinzu kommen einige andere, für die Bund und Land zuständig sind. Eine akute Gefahr besteht jedoch bei keiner.
Weil am Rhein. Regelmäßig kontrolliert die Abteilung Verkehr und Tiefbau der Stadtverwaltung den bauliche Zustand und die Standsicherheit der rund 20 städtischen Brücken. Die großen Brücken fallen in die Baulast von Bund und Land. Alle sechs Jahre gibt es eine vorgeschriebene, umfassende Hauptprüfung. In einem sogenannten „Brückenbuch“ hält die Stadt dann detailliert fest, wie es um den Zustand jedes einzelnen Bauwerks steht. Pläne und Prüfberichte finden sich ebenso in dem „Buch“.
Die meisten städtischen Brücken haben eine Zustandsnote im Bereich zwischen 2 und 3, einige sogar im Bereich zwischen 1 und 2 auf einer Skala von 1 bis 4, erklärt Erster Bürgermeister Christoph Huber auf Nachfrage. „Werden Mängel und Probleme festgestellt, dann reagieren wir sofort.“
Wie zum Beispiel bei der Brücke ins Haltinger Rad, der einzigen Verbindung in die Eisenbahnersiedlung. Bei dieser aus dem Jahr 1914 stammenden Brücke, über die die Güterstraße führt, lohnt sich nämlich eine Sanierung nicht mehr – so schlecht ist der Zustand. Bei der zurückliegenden Hauptprüfung 2014 wurde ihr Zustand mit der Note 3,5 bewertet, was so viel bedeutet wie „ungenügender Zustand“. Nun soll die Brücke abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Die Planungen laufen.
Für Abriss, Neubau und Bau eines Provisoriums sind im diesjährigen Haushalt 80 000 Euro für eine vorbereitende Planung bereitgestellt. Da die Brücke unter Denkmalschutz steht, benötigt die Stadt für einen Abriss die Zustimmung der Denkmalschutzbehörde. Erst dann kann laut Huber die Planung weiter vorangetrieben und Baurecht geschaffen werden. Schwerlaster mit mehr als zehn Tonnen Gesamtgewicht dürfen längst nicht mehr ins Rad fahren, so lange die neue Brücke nicht gebaut ist.
Übrigens: Die älteste Brücke in Weil am Rhein stammt aus dem Jahr 1890 und ist die am Unteren Schlipfweg. Sie hatte bei einer Prüfung die Note 2,9 (ausreichender Zustand) erhalten mit der Auflage, ein paar kleinere Mängel zu beseitigen. Das wird noch dieses Jahr gemacht.
Nach der Sanierung der Friedensbrücke im vergangenen Jahr beträgt die neue Zustandsnote ebenfalls 2,9 (ausreichender Zustand).
Laut Regierungspräsidium ist die Autobahnbrücke, über die die Heldelinger Straße führt, in einem guten Zustand. Diese Auskunft erhielt die Stadtverwaltung, die im kommenden Jahr einen Radweg entlang der Straße zwischen Grünschnittannahmestelle und Alte Straße bauen möchte.
