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Weil am Rhein Neues Sparkassen-Dienstleistungszentrum „kein Prachtbau“

Marco Fraune
Der bisherige Hauptsitz bleibt ein Kundenhaus. Foto: Marco Fraune

Neubau: Funktionales Gebäude mit architektonischem Akzent / Sparkasse kauft Grundstück auf dem Messeplatz / Erste konkrete Visualisierung / „Kein Prachtbau“

Die Sparkasse Markgräflerland kauft das Grundstück „Am Messeplatz“. Der Verwaltungsrat habe dies in einer Sondersitzung am Montag entschieden, wie die Bank gestern mitteilte. Auch dem Abschluss des städtebaulichen Vertrags mit der Stadt wurde zugestimmt.

Weil am Rhein. Damit in den nächsten Monaten die Bagger anrollen können, wurden zudem das Architekturbüro „Lederer + Ragnarsdòttir + Oei“ und die Fachplaner beauftragt. Mit der Baugenehmigung durch die Stadt wird zeitnah gerechnet. Sparkassen-Vorstandschef Ulrich Feuerstein geht davon aus, dass Mitte 2023 die Mitarbeiter im fertiggestellten Dienstleistungszentrum loslegen können.

Der bisherige Sparkassen-Hauptsitz an der Hauptstraße werde wegen des Brandes derzeit saniert und dann als Kundenhaus bis auf weiteres genutzt, widerspricht er kursierenden Gerüchten, dieses schließe.

Konturen werden sichtbar

Erstmals öffentlich gemacht wurde gestern eine Visualisierung des Baukörpers, nachdem seit September 2018 nur der grobe Siegerentwurf des Stuttgarter Architekturbüros präsentiert wurde. Es handele sich um „das höchstwahrscheinliche Modell“, so Feuerstein im Gespräch mit unserer Zeitung.

Wichtig sei der Sparkasse, dass das Gebäude nicht als Verwaltungsbau daherkommen soll, sondern mit hoher Sensibilität ins Gebiet geplant worden sei. Das Ergebnis sei „eine sehr harmonische Einfügung“ zwischen der Wohnbebauung und dem Seniorenzentrum Stella Vitalis. Es handele sich nicht um einen „Prachtbau“. Es wird weiterhin mit Baukosten in Höhe von 35 Millionen Euro kalkuliert.

Die kritische Äußerung des früheren SPD-Fraktionschefs Johannes Foege bei der Zustimmung des Gemeinderats zum Verkauf an die Sparkasse und zum städtebaulichen Vertrag, dass es städtebaulich keineswegs so lobenswert sei, hat Feuerstein zwar vernommen. Doch er bewertet dies als Einzelmeinung. Es handele sich hier um eine Einheit, die sich ins Quartier integriert. „Es tut dem Gebiet sehr gut.“ Es sein ein „architektonisch schöner Bau“.

Positiv für die Nachbarn: Abends und an den Wochenenden herrsche bis auf die der Öffentlichkeit erlaubte Tiefgaragen-Nutzung Ruhe. „Es tut gut, wenn nicht ein Monument dort steht, sondern ein integriertes Bauwerk, das Ruhe ausstrahlt.“ Und hier sei eine „prima Zusammenarbeit“ mit der Stadtplanung erfolgt. Der Weg hin bis zum nun erfolgten Abschluss des Kaufvertrags bewertet der Sparkassen-Chef auch als „sehr partnerschaftlich“.

Zufahrt vom Messeplatz

Die Grundidee, eine Blickachse vom Rathaus bis zum Tüllinger Berg zu schaffen, sei mit der entsprechenden Flucht-Gestaltung gelungen. So weist das Gebäude zwei Riegel auf, eines gen Osten, eines gen Westen, die mit Querriegeln auf der Nord- und Südseite verbunden sind. Von letzterer erfolgt auch die Erschließung. Heißt: Von der Straße Messeplatz erfolgt die Zufahrt in die Tiefgarage. Auf der Südseite befindet sich zudem der Haupteingang mit dem Foyer.

Zwar handele es sich um ein funktionales Gebäude, doch der Anspruch, architektonische Akzente zu setzen, werde unter anderem mit der nahe des Haupteingangs gelegenen ovalen Haupttreppe mit Leben gefüllt.

Bürowelten für alle Belange

Beim Innenleben setzen Planer und Sparkassen-Spitze auf ein offenes Konzept. Im „nahezu stützenfreien Gebäude“ befinden sich wenige Wände, womit die größtmögliche Flexibilität gewährleistet sein soll. Von Einzelbüros bis zu Konferenzräumen reicht die Bandbreite.

Feuerstein spricht von „Bürowelten für alle Belange und Typen von Menschen“. Angesichts von Corona habe man auch geprüft, ob das Raumkonzept unter pandemischen Bedingungen umsetzbar ist, Stichwort: Abstand halten. „Es hält Stand“, lautet die Bewertung. Zielrichtung sei schon vorher gewesen, nicht nur optisch auf eine Minimalfläche pro Mitarbeiter zu gehen, sondern auch Freiräume zu ermöglichen.

Das Gebäude wird hier als Hülle zum konzentrierten Arbeiten, aber auch zum Wohlfühlen angesehen. Feuerstein: „Erlebbare Bürowelten sind der Hauptpunkt, den wir verwirklichen wollen.“ Und dies soll nun gemeinsam mit den Mitarbeitern verwirklicht werden.

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