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Weil am Rhein Neustart in der alten Heimat

Sabine Theil
Daniela Seitz beschäftigt nach ihrem Umzug das Thema „Ankommen“. Sie lässt sich aber durch erste Hindernisse nicht entmutigen. Foto: Sabine Theil

Nach elf Jahren in der Fremde zieht Daniela Seitz wieder nach Märkt.

Momentan ist die Familie dabei sich neu zu orientieren und anzukommen. Doch wie kann „Ankommen“ gelingen? Obwohl Daniela Seitz hier eigentlich zuhause ist – es ist ihr Elternhaus – und vor Ort auch Familie und Freunde hat, ist das Ankommen nicht so leicht. Ihre beiden Töchter im Alter von 19 und 16 sind mit umgezogen. „Für die beiden bedeutet der Umzug eine große Umstellung und Herausforderung“, ist sie sich bewusst. Der 21-jährige Sohn ist in der Schweiz geblieben. „Ankommen heißt auch Abschied nehmen vom Bisherigen, von lieb gewonnenen Menschen, von meinem Sohn“.

Abschied und Neuanfang

Ihr Mann Christian hat am theologischen Seminar St. Chrischona Theologie studiert und arbeitete in Zug in der Schweiz als Pastor. Seit einiger Zeit hat er aber eine überregionale Arbeit angenommen. Er ist nun zuständig dafür, Pastoren zu coachen, und ist deren Ansprechpartner. Durch diese Veränderung war der Umzug nach Märkt möglich. „Mein Mann und ich haben uns gemeinsam entschieden, unseren nächsten Lebensabschnitt in Märkt zu verbringen“.

Krippe und Weihnachtsgeschichte sind bei Familie Seitz ein fester Bestandteil an Weihnachten. Foto: Sabine Theil

Die Idee des Pastoren-Ehepaars war ursprünglich, aus der Holzwerkstatt ihres Vaters, die hinterm Haus liegt, eine kleine Oase für Paare zu gestalten, um dann diese Gäste in ihrer Partnerschaft zu ermutigen. „Wir wollen Paare bei uns aufnehmen und sie in ihrem Miteinander coachen. Das wäre eine konstruktive Auszeit für die Paare und uns würde es Freude machen“. Der Bauantrag wurde allerdings abgelehnt.

Neustart auf einer Baustelle

In diesem Sommer war es soweit. Das Ehepaar Seitz zog mit ihren beiden Töchtern nach Märkt – zunächst auf eine Baustelle. Glücklicherweise spielte in diesem Sommer das Wetter mit, so konnte eine Campingküche im Freien eingerichtet werden. Innerhalb von acht Wochen war der gröbste Umbau fertig.

Ankommen – das ist für Daniela Seitz ein Oberbegriff. „Ankommen ist vielschichtig“, meint sie und weiß, dass man selber etwas dafür investieren muss. „Denn Herz und Seele müssen auch eine Heimat finden“. „Wir haben unsere Nachbarn auf einen Sektempfang eingeladen. So konnten wir uns kennenlernen“. Dass fremde Menschen sich willkommen fühlen, ist Daniela Seitz wichtig, deshalb arbeitet sie in Eimeldingen beim Helferkreis für Flüchtlinge mit und ab Januar wird sie vom Landratsamt zwei Tage bei der Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Lörrach eingesetzt.

Engagement für Flüchtlinge

„Ankommen? Ich sehe Parallelen zu Maria und Josef aus der Weihnachtsgeschichte, die in ihre Heimatstadt zur Volkszählung mussten und auch nicht alles so vorfanden, wie sie es sich vorgestellt hatten“. So sucht das Ehepaar Seitz weiterhin nach Lösungen, um ihre Pläne und Ideen zu verwirklichen, „damit wir wirklich ankommen können“. Doch jetzt kommt erst einmal Weihnachten. „Da kommt Jesus an. Und für Maria und Josef wurde die Tür geöffnet, auch wenn es nur eine Stalltür war“.

„Unser Sohn kommt uns oft besuchen, auch am ersten Weihnachtstag“, freut sie sich. An Heiligabend ist für die Familie, neben dem Essen und der Bescherung, auch ein Gottesdienstbesuch wichtiger Bestandteil.

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