Weil am Rhein Nicht in der Vergangenheit leben

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Anton-Rudolf Hirnschall wird heute 100 Jahre alt. Foto: sc

Jubilar: Anton-Rudolf Hirnschall feiert heute seinen 100. Geburtstag

Weil am Rhein (sc). Aufmerksam, zugewandt und aktiv ist Anton-Rudolf Hirnschall, der heute seinen 100. Geburtstag feiert. Die Arbeit, sagt der Jubilar, hält ihn bis heute fit. Tägliche Spaziergänge, das Lesen, wozu er bisher kaum Zeit hatte und das tägliche Mittagsmenü im Café Fritz gehören zu seiner Alltagsroutine. Den Jubeltag wird er mit seinen drei Kindern feiern. Auch von den fünf Enkeln und den neun Enkelinnen werden einige zum Geburtstag kommen.

Im österreichischen Grems an der Donau ist der Jubilar geboren. Nach dem Gymnasium ging es zur Marine, wo er den Impuls für seinen späteren Beruf als Maschinenbauingenieur erhielt. Während seines Studiums in Wien lernte Anton Hirnschall seine Frau Karola kennen. Mit ihr zog er nach Konstanz, wo auch seine drei Kinder geboren wurden.

Nach dem frühen Tod seiner Frau kam er durch berufliche Umstände nach Weil. Hier machte er sich selbstständig. Durch einen Zufall hatte er in Donaueschingen Karl Albrecht (Aldi) kennengelernt. Fortan war der Jubilar im Bereich der Haustechnik für die geplanten Neubauten zuständig. Bis zu neun Mitarbeiter gehörten damals zu seinem Ingenieurbüro. Dieses Zusammentreffen sei ein absoluter Glücksfall für ihn gewesen.

Mit seiner Lebensgefährtin, die aus dem Schwarzwald stammte, konnte er bis zu ihrem Tod 50 gemeinsame Jahre erleben. Heute lebt Anton Hirnschall alleine und organisiert seinen Alltag mit Umsicht. Erinnerungen an seinen Heimatort, wo er noch das Elternhaus besitzt, sind geblieben. Seine Großmutter gebar 19 Kinder, zwei weniger als Maria Theresia, stellt er humorvoll fest.

Die Irren und Wirren des Kriegs hatten auf sein Leben Einfluss. Beispielsweise sei sein Vater damals ins Konzentrationslager Nordhausen gekommen. Für die Mutter und die ganze Familie sei dies eine schwere Zeit gewesen. „Meine Mutter musste damals das tägliche Essen für meinen Vater im KZ bezahlen.“ Aber Anton Hirnschall lebt nicht in der Vergangenheit. Er interessiert sich für das Geschehen in der Stadt wie auch in der Welt, erledigt täglich seine Büroarbeit und bleibt aktiv im hier und jetzt.

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