Weil am Rhein Noch nicht die perfekte Lösung

Saskia Scherer
Hier darf nicht nach links zum Recyclinghof in Märkt abgebogen werden, um Rückstaus zu vermeiden – aber laut Beobachtung halten sich nicht alle Autofahrer daran. Foto: Ingmar Lorenz

Recyclinghof: Verkehrssituation weiter kritisiert / Suche nach neuem Standort „unverändert schwierig“

Schon wieder stelle sich die Situation bei der Anfahrt zum Märkter Recyclinghof chaotisch dar, ärgerte sich Ortschaftsrat Christoph Schröder in der Ratssitzung am Mittwochabend. Und das lasse sich auch nicht nur mit der Zeit zwischen den Feiertagen, „wenn alle Zeit haben“, erklären. „Am 10. Januar war es immer noch so“, hat er beobachtet.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein-Märkt. Zwar weist ein weißer Pfeil auf blauem Grund darauf hin, dass das Linksabbiegen zur Zufahrt verboten ist. „Aber es biegen eben doch ein paar links ab“, moniert der Märkter. In der Zufahrt dürften zudem maximal acht Autos stehen. „Alle anderen werden von der Polizei wieder fortgeschickt.“

Dass die Öffnungszeiten erweitert wurden – dienstags und donnerstags öffnet der Recyclinghof statt um 14 bereits um 12 Uhr – begrüßte Schröder prinzipiell. „Aber diese Extra-Zeit bräuchte es doch am Abend“, findet er. Dann könnte man nach Feierabend dorthin fahren. „Eine andere Lösung muss her“, forderte Schröder. Er brachte auch wieder die Frage nach einem anderen Standort ins Spiel.

„Es ist nicht der richtige Standort, da sind wir uns alle einige“, pflichtete ihm Ortsvorsteher Stefan Hofmann bei. „Er ist zu klein und die Verkehrsführung zu gefährlich.“ Allerdings habe er schon den Eindruck, dass die erweiterten Öffnungszeiten zu einer Entzerrung geführt hätten. Mit der Öffnung um 12 statt um 14 Uhr sollten auch Schichtarbeiter angesprochen werden. „Aber vielleicht wäre ja auch eine Schließzeit um 19 statt um 17 Uhr möglich. Aber da will ich nicht vorgreifen“, sagte der Ortsvorsteher. Und natürlich gelte es, „kritisch Bilanz zu ziehen“.

Wenn Autos beim Warten nicht richtig stehen, müsse die Polizei eingreifen, betonte er außerdem. „Natürlich ist das ärgerlich, wenn man wieder abfahren muss.“

Schröder wies noch darauf hin, dass zwischen den Jahren alle Recyclinghöfe im Umkreis geschlossen gewesen seien. „Nur Märkt und Lörrach waren offen.“ Er sprach von einem „Abfalltourismus“. Ortschaftsrat Rolf Rung warf ein, dass zum Beispiel die Recyclinghöfe in Kandern und Rümmingen von den Gemeinden betrieben würden.

Was macht die Standortsuche?

Hofmann versprach, beim Landratsamt und dem Weiler Bürgermeister Martin Gruner nachzuhaken, wie weit die Suche nach einem alternativen Standort für den Recyclinghof gediehen ist.

Auf Anfrage unserer Zeitung teilt Anna Sebastian, Sprecherin des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft des Landkreises Lörrach, mit: „Wir sind auf der intensiven Suche nach einem alternativen Standort und diesbezüglich in engem Austausch mit der Stadt Weil und der Firma Remondis. Die Suche gestaltet sich unverändert schwierig, weshalb wir darauf angewiesen sind, dass uns geeignete Flächen angeboten werden.“

Die kürzlich erweiterten Öffnungszeiten hätten die Situation verbessert, aber zu keiner vollständigen Entlastung geführt, weiß Sebastian. Neben den stark frequentierten Stoßzeiten mit den geschilderten Verkehrsproblemen gebe es auch schwach frequentierte Zeiten. „Ein Mehraufkommen an Besuchern konnten wir zwischen den Jahren feststellen. Viele nutzen die freien Tage zum Aufräumen und Ausmisten, weshalb die generelle Nutzung aller Recyclinghöfe in diesen Ferien beziehungsweise Feiertagsphasen zunimmt. Auf das Nutzerverhalten haben wir kaum Einfluss und können nur wie gewohnt appellieren, nach Möglichkeiten nicht zu den bekannten Stoßzeiten anzuliefern.“

Auch helfe es, wenn Kunden ihre Wertstoffe vorsortieren, dadurch die Anlieferungsdauer beschleunigen und somit dabei helfen, die Wartezeit für andere zu verringern.

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