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Weil am Rhein-OB-Wahl Nachfragen, wo es weh tut

Beatrice Ehrlich
Hochkonzentriert und mit Zeitbegrenzung: Alle OB-Kandidaten hatten die Gelegenheit, ihre Konzepte vorzustellen, von links: Diana Stöcker, Jasmin Ateia, Moderator Volker Hentschel, Klaus Springer, Robin Adam, Arzo Looden und Diana Corinne Hartwig. Foto: Beatrice Ehrlich

Bei der Podiumsdiskussion des Stadtteilvereins Weil am Rhein-Friedlingen gab es die Gelegenheit, die OB-Kandidaten näher kennenzulernen.

Das interessierte nicht nur die Friedlinger: Wegen des großen Andrangs bei der Podiumsdiskussion der OB-Kandidaten am Donnerstagabend mussten zusätzliche Stühle im Saal aufgestellt werden. An den Saalseiten und vor den Türen standen weitere Zuhörer.

Zum Wählen anstiften

Volker Hentschel und Alev Kahraman vom Stadtteilverein Weil am Rhein-Friedlingen, die die Moderation übernommen hatten, ging es mit diesem Abend vor allem um eines: die Friedlinger, die sich bisher durch eine niedrige Wahlbeteiligung hervorgetan haben, zum Wählen anzustiften. Um sie dafür mit Informationen aus erster Hand auszustatten, hatten sie kurzerhand alle sechs Kandidaten ins Mehrgenerationenhaus in der Riedlistraße eingeladen. Besucher des Mehrgenerationenhauses waren davor aufgerufen worden, Fragen einzureichen.

An drei Stehtischen fanden sich die Kandidaten ihrem Publikum gegenüber: Diana Stöcker mit Jasmin Ateia, Klaus Springer mit Robin Adam, Arzo Looden und, ganz am Ende der Reihe, Diana Corinne Hartwig. Nur kurz hatten die Kandidaten Zeit, sich vorzustellen, dann ging es weiter mit sehr konkreten und manchmal auch schmerzhaften Fragen.

So musste sich Diana Stöcker, Bundestagsabgeordnete und Kandidatin der CDU, aus dem Publikum die Frage gefallen lassen, warum sie ihr Direktmandat für den Bundestag – „ein hohes Gut“ – nach zweieinhalb Jahren aufgebe, womit es für den Wahlkreis verloren gehe. Stöcker zeigte sich gewappnet: Nicht oft gebe es die Möglichkeit, sich als Oberbürgermeisterin aufzustellen. Durch die Wahlrechtsreform wäre sie nach der nächsten Bundestagswahl wohl nicht mehr drin. Sie habe in Berlin die Grenzen gespürt, etwas für die lokale Ebene zu erreichen, ergänzte sie.

Wie geht Führung?

Was sie dazu befähige, einen Verwaltungsapparat mit 500 Mitarbeitern zu führen, war eine Frage an alle Kandidaten: Dies sei, wie einen großen Konzern zu führen, sagte Stöcker, die ihre langjährige Erfahrung als Bürgermeisterin ins Feld führte. Jasmin Ateia erklärte, als Oberbürgermeisterin habe sie eine Brückenfunktion zwischen der politischen Ebene, das heißt dem, was im Gemeinderat ausgehandelt wird, und dessen Umsetzung zusammen mit der Verwaltung. Dieser Auffassung schloss sich Robin Adam an, der zudem geltend mache, im Verein treffe der ganze Vorstand in Entscheidungen einbezogen. Und: Die Arbeitsmittel müssten funktionieren. Arzo Looden stellte sich ein Team von Experten vor, das mit ihr beratschlagt und dann eine Empfehlung ausspricht. Diana Hartwig war es vor allem wichtig, für eine gute Arbeitsatmosphäre in der Verwaltung zu sorgen.

Stichwort AfD: Mit seiner Frage nach seinem „Remigrationskonzept“ für Weil am Rhein brachte ein Zuhörer Klaus Springer dazu, zum Thema Zuwanderung Farbe zu bekennen, was dieser zunächst abgelehnt hatte: Er möge alle neu Zugezogenen, sagte er, was er nicht möge seien „Nordafrikaner und Islam-Leute“.

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