Weil am Rhein Ötlinger „Dorfladen Plus“ für die Dorfgemeinschaft

Weiler Zeitung
In Ötlingen besteht der Wunsch, im Ort einen „Dorfladen Plus“ zu eröffnen. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Idee: Bürger wünschen sich Laden mit Nahversorger-Funktion und integriertem Treffpunkt mit sozio-kulturellen Funktionen

Weil am Rhein-Ötlingen (mcf). Gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft soll in Ötlingen ein „Dorfladen Plus“ ins Leben gerufen werden. Das zumindest wünschen sich Bürger, die ihre Idee am Mittwochabend im Ötlinger Ortschaftsrat vorgestellt haben. Das Projekt fußt auf den Säulen Nahversorger-Laden sowie sozio-kultureller Treffpunkt. Der Ortschaftsrat will sich in einer nächsten Sitzung mit der Idee, den Realisierungsmöglichkeiten und den eventuellen weiteren Schritten befassen, wie Ortsvorsteher Günther Kessler als erste Reaktion erklärte. Daher wurde eine detaillierte Diskussion zurückgestellt.

Bernd Steinrücken schilderte erst einmal, was unter einem Ötlinger „Dorfladen Plus“ zu verstehen ist. Ebenso ging es um die Bewegründe, warum er sowie seine Mitstreiter Susanne Möllers, Achim Fritsch und Gabi Englert einen solchen als sinnvoll erachten. So gebe es in Ötlingen wichtige Einrichtungen wie Rathaus, Kirche, Feuerwehrhaus, Mehrzweckhalle oder auch eine Kita. Doch es fehle ein Dorfladen mit zusätzlich einem Mehrwert für die Dorfgemeinschaft, wofür das „Plus“ steht.

Der Dorfladen

Im Dorfladen selbst könnten nach den Vorstellungen der Initiatoren regionale (Bio-) Produkte von Milch bis Marmelade, Artikel des täglichen Bedarfs von Spülmittel bis Hygieneprodukte sowie Artikel für die Gäste des Dorfes (Postkarten, Info-Material und mehr), Snacks, Getränke und weiteres das kleine Basis-Sortiment bilden. „Der Laden ist dabei nicht auf die maximale Ausschöpfung des Umsatzpotenzials ausgerichtet, er muss sich tragen und die zur Finanzierung der sozio-kulturellen Funktionen erforderlichen Investitionen ermöglichen“, heißt es.

Das „Plus“

Daher wird auf das „Plus“ zugleich ebenso gesetzt. Abhängig von den genutzten Räumlichkeiten besteht die Idee einer Anlaufstelle für die Dorfbewohner für die Vermittlung von Fahrgemeinschaften, Dienstleistungen wie Einkaufshilfe oder auch Nachbarschaftshilfe als bürgerschaftliche Unterstützung. Die Rolle als Treffpunkt für Gedankenaustausch, eine Ablade- und Abholstelle für Pakete, eine Plattform für Kooperationen und Veranstaltungen mit örtlichen Anbietern sowie ein Zentrum für Kinder- und Jugendarbeit sind weitere Stichworte, die von Steinrücken im Ortschaftsrat bei der Konzeptpräsentation angeführt wurden.

Unterstützung notwendig

Insgesamt betonen die Initiatoren, dass der „Dorfladen Plus“ also nicht nur Lebensmittelmarkt, sondern Lebensmittelpunkt im Dorf sein soll. Doch dieser sei kein Selbstläufer. „Für seine Realisierung ist die Unterstützung durch den Ortschaftsrat und die Dorfgemeinschaft essenziell“, heißt es im Konzept. Unterstützung bedeute die Bereitschaft zur Beteiligung an der Organisation beziehungsweise die Übernahme von Funktionen in einem möglichen Verein oder einer zu gründenden Genossenschaft. Auch die tatkräftige Mitarbeit beim Ein- und Verkauf wird als wichtig angesehen. Die Bereitschaft zum regelmäßigen Einkauf in dem neuen Laden sowie zur Nutzung der sozio-kulturellen Funktion gehöre ebenso dazu.

Dorfgemeinschaft gefragt

„Der Ötlinger Dorfladen muss keine Versorgungslücken schließen, auch ohne Dorfladen ist die kontinuierliche materielle Versorgung der Dorfbewohner sichergestellt“, wissen die Initiatoren. Er könne auch nicht auf der Basis von Sozialromantik fußen. „Letztlich muss die Dorfgemeinschaft das Projekt als ein Aushängeschild von Ötlingen aus Überzeugung tragen und tatkräftig unterstützen“, warb Steinrücken. Als nächste Schritte angedacht sind nach einer möglichen Unterstützung durch den Ortschaftsrat die Konkretisierung der Idee, eine öffentliche Sitzung zu dem Projekt, ein Erfahrungsaustausch mit anderen Dorfläden in der Region sowie eine Befragung der Dorfgemeinschaft mittels Fragebogen. „Wir finden es gut und nehmen es auf“, begrüßte Ortsvorsteher Kessler schon einmal die Initiative.

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