Weil am Rhein Ötlinger für Standort in Haltingen

Weiler Zeitung
Das Ötlinger FeuerwehrhausFoto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Votum: Ortschaftsrat setzt auf Erhalt der Wehr-Immobilie für öffentliche Nutzung

Weil am Rhein-Ötlingen (mcf). Im Gegensatz zu den Märkter Kollegen hat sich der Ötlinger Ortschaftsrat für den Vorschlag der Stadtverwaltung und der Wehrspitze ausgesprochen, die Zweistandortlösung im Bereich Haltinger Sägischopf nahe der Nordwestumfahrung weiterzuverfolgen. Lediglich Mario Lindner stimmte dagegen, Barbara Hennig enthielt sich. Auf ihre Initiative und die von Axel Brombacher hin wurde der Beschlussvorschlag aber um den Passus ergänzt, dass nach dem Auszug der Kameraden „das bestehende Feuerwehrhaus in Ötlingen nicht veräußert wird und weiterhin den Vereinen und der Dorfgemeinschaft zur Verfügung steht“.

Genau darum sorgen sich die Räte und auch Bürger. Gleichzeitig sicherte Stadtbrandmeister Frank Sommerhalter auf Nachfrage eines jungen Wehrangehörigen zu, dass die Ötlinger Abteilung trotz einer einsatzorganisatorischen und räumlichen Zusammenlegung mit den Haltinger und Märkter Kameraden Bestand haben kann, falls gewünscht.

Während am Abend zuvor der Märkter Ortsvorsteher Stefan Hofmann sich wie alle Räte noch deutlich gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung positionierte, gab es vom Ötlinger Ortsvorsteher Günther Kessler keine Stellungnahme. Auch die Äußerungen aus dem Gremium hatten vorwiegend sachliche Nachfragen als Hintergrund.

Nachnutzung in Ötlingen

Sorgen bereitete dem Ortschaftsrat jedoch, was aus dem Feuerwehrhaus im Herzen des Dorfes wird. „Eine andere Nutzung als die öffentliche Nutzung sehe ich nicht. Einen Verkauf kann ich mir nicht vorstellen“, beruhigte aber Erster Bürgermeister Christoph Huber. Da dieser im nächsten Jahr aus seinem Amt ausscheidet, wollte sich Hennig nicht damit begnügen. „Ich hätte gerne etwas Verbindlicheres an der Hand.“ Und das erreichte sie dann mit Unterstützung von Brombacher, der ebenfalls das Gebäude für das Dorf- und Vereinsleben weiter erhalten wissen will. Bis auf Linder stimmten die fünf Ortschaftsräte für die entsprechende Ergänzung des Beschlussvorschlags. Denn auch Burkhard Cerff machte klar: „Das Feuerwehrhaus ist Dreh- und Angelpunkt im sozialen Leben.“

In Märkt und Haltingen

Was womöglich aus den anderen beiden Feuerwehrhäusern wird, skizzierte Huber ebenfalls. Da das Gebäude in Märkt an drei Grundstücksgrenzen stoße, sei eine Vermarktung wenig wahrscheinlich. Eventuell könne hier der Dorf-Treffpunkt verbleiben. In Haltingen stelle sich die Situation ähnlich dar wie in Ötlingen, einen Verkauf kann sich der Erste Bürgermeister auch hier nicht vorstellen. Klar sei, dass die drei Gerätehäuser alle bauliche Defizite aufweisen. Da die Stellplätze nicht normgerecht seien, gebe es bei einer Neuanschaffung eines Fahrzeugs auch keine Zuschüsse. „An den drei Standorten sehen wir keine Möglichkeit zur Ertüchtigung.“ Für deren Nachnutzung müssten noch Lösungen gefunden werden.

Vielmehr haben sowohl die Verantwortlichen der Weiler Wehr mit Kommandant Sommerhalter als auch die Stadtspitze das Grundstück im Bereich des Sägischopfs ausgewählt, wo ein Neubau mit Spatenstich im Jahr 2023 angestrebt wird und eine Fertigstellung im Jahr 2025. „Den Sägischopf könnte man meiner Meinung nach platt machen. Der steht nur da und braucht viel Platz“, erklärte Huber.

Der Stadtbrandmeister schilderte ebenso wie der Erste Bürgermeister in der Sitzung nochmals, wie es zu dem Beschlussvorschlag gekommen war, da ein Bürger zu Sitzungsbeginn hinterfragte, ob der Plan nicht schon beschlossene Sache sei. Wie berichtet, gab es vorab verschiedene Sitzungen und Arbeitsgruppentreffen, wobei abschließend erst der Gemeinderat am 20. Oktober grünes Licht geben muss. Auch die vorberatende Runde, die nicht-öffentlich Mitte vergangener Woche mit den Ortschaftsräten tagte, habe rein informativen Charakter gehabt, unterstrich Huber.

Bündelung der Kräfte

Für Kommandant Sommerhalter steht aber fest, dass aus feuerwehrtechnischer Sicht eine Zusammenführung der Einsatzkräfte unerlässlich ist, um die qualitativ passende Stärke auf den Löschfahrzeugen zu haben. Die Ötlinger könnten es sogar teilweise schaffen, mit im ersten Fahrzeug zu sitzen. Doch sowohl für diese Abteilung als auch für die Märkter Kollegen erhöhe sich die Möglichkeit, mit in einem Einsatzwagen zu sitzen, da mehrere zeitversetzt ausrücken und vorgehalten werden. Wenn bei einer kleinen Abteilung ein Löschfahrzeug weg sei, sei es fort. „Die Bündelung der Einsatzkräfte ist notwendig und muss auf jeden Fall erfolgen“, unterstrich Sommerhalter nochmals. Es gehe nicht nur um Man-Power, sondern auch um die Funktionsträger.

Kathrin Schröder-Meiburg lobte die Beschlussvorlage, die „sehr gut durchdacht“ klinge. Henning fand es zudem „überzeugend“, wie der Zukunftsplan zustande gekommen sei.

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