^ Weil am Rhein: Ortsbild und Klima schützen - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein Ortsbild und Klima schützen

Ingmar Lorenz
Der Bebauungsplan umfasst den historischen Dorfkern Haltingens. Foto: Saskia Scherer

Ortschaftsrat: Ergänzungen im Bebauungsplan „Historischer Dorfkern Haltingen“ nach frühzeitiger Beteiligung

Der Bebauungsplan „Historischer Dorfkern Haltingen“ wurde auf Grundlage der eingegangenen Anregungen im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung erweitert. Stimmen der Bauausschuss und der Gemeinderat zu, kann in Kürze die Offenlage beschlossen werden. Der Haltinger Ortschaftsrat gab bereits am Donnerstagabend grünes Licht.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein-Haltingen. Vanessa Sauer vom Stadtbauamt stellte den Plan und die Anregungen, die im Zuge der frühzeitigen Beteiligung eingegangen sind, in der Sitzung vor.

Kulturdenkmäler kennzeichnen

Primäres Ziel des Bebauungsplans sei es, das Ortsbild zu schützen. Das sei unter anderem durch eine Regulierung der gestalterischen Elemente und der Silhouetten der Gebäude möglich. Dabei weist der Bebauungsplan aber immer auch einen gewissen Spielraum auf, legte Sauer dar. Als Beispiel erwähnte sie etwa die Dachgauben. Diese fallen in den Bereichen, in denen sie gut einsehbar sind, entsprechend kleiner aus als in abgewandten Bereichen.

Im Zuge der frühzeitigen Beteiligung sind 25 Stellungnahmen eingegangen – größtenteils von Trägern öffentlicher Belange, also von Ämtern und Behörden. Unter anderem gab es etwa die Aufforderung, die Kulturdenkmäler im Plan zu kennzeichnen, von denen es im Haltinger Ortskern nicht wenige gibt.

Seitens der Bürger wurde unter anderem auf die im Bebauungsplan vorgesehene Pflanzung von Bäumen auf Privatgrundstücken hingewiesen. Gerade vor dem Hintergrund einer möglichen landwirtschaftlichen Nutzung sei es wichtig, beim Standort des Baumes mehr Freiheiten zu haben, damit dieser zum Beispiel nicht mitten im Hof steht und die Arbeitsabläufe behindert. Die Regelung werde im Plan deshalb flexibler gestaltet, legte Sauer dar. „Das ist ein guter Kompromiss“, befand sie. Denn sowohl die landwirtschaftliche Nutzung als auch die Bäume seien wichtig. Letztere vor allem deshalb, weil sie helfen, die Temperatur im Dorf zu regulieren.

Freiluftschneisen und Starkregen sind Thema

Überhaupt spielt das Thema Klimaanpassungen im Bebauungsplan eine wichtige Rolle. Unter anderem wird darauf geachtet, dass Freiluftschneisen erhalten bleiben, so dass abends die kühle Luft vom Tüllinger Berg ins Dorf strömen kann. Auch das Thema Starkregen wird durch die Kennzeichnung des Gefahrengebiets mitgedacht.

Wie Sauer darlegte, gebe es im Weiler Rathaus verschiedene Überlegungen, um Haltingen im Fall der Fälle besser zu schützen. Unter anderem seien ein Retentionsbecken am Tüllinger, aber auch verschiedene Tiefbau-Lösungen im Gespräch. Damit aber sei es nicht getan, denn letztlich müssen auch die einzelnen Häuslebauer mitziehen.

Im Bebauungsplan wird darüber hinaus auf einen guten Kompromiss zwischen der Nutzung neuer Technologien und dem Schutz des Ortsbilds Wert gelegt. Wenn Dächer mit Photovoltaik-Anlagen versehen werden, wird darauf geachtet, dass diese nicht störend sind. Gleiches gilt mit Blick auf das Thema Lärm beim Bau von Wärmepumpen.

Bebauungsplan trägt zur Aufwertung des Dorfs bei

Die verschiedenen Wünsche und Belange unter einen Hut zu bekommen, stelle die große Herausforderung dieses Bebauungsplans dar. Nach Ansicht der Ortschaftsräte ist eben dieses Abwägen bestens gelungen. Einmütig wurde betont, dass der Bebauungsplan, der nun auch noch um das eine oder andere Grundstück ergänzt wird, zur Aufwertung des Dorfes beitrage.

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