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Weil am Rhein Pächter-Paar für den „Adler“

Marco Fraune
Hansjörg Wöhrle (Mitte) übergibt den „Adler“ in Alt-Weil an das Pächter-Paar Danny und Evelyn Neynaber. Foto: Marco Fraune

Vertrag: Danny und Evelyn Neynaber übernehmen früheres Altweiler Sterne-Domizil.

Weil am Rhein - Der „Adler“ in Alt-Weil wird vom gebürtigen Haltinger Restaurantfachmann Danny Neynaber und seiner Frau, der Hotelfachfrau Evelyn Neynaber, ab Oktober fortgeführt. Der Hotelbetrieb läuft nahtlos weiter, das Restaurant „Adler“ soll voraussichtlich im Februar öffnen und der angrenzende „Spatz“ etwas später starten.

Ex-Sterne-Koch Hansjörg Wöhrle und Verpächter Wolfgang Würzburger zeigten sich mit der Wahl des Pächter-Paars äußerst zufrieden. Zwar hatten sich in den zurückliegenden Wochen auch andere äußerst qualifizierte Kräfte, so auch ein Zwei-Sterne-Koch, für den Betrieb der beiden Restaurants und des Hotels mit 26 hochwertigen Zimmern interessiert, doch bei dem ausgewählten Paar passte laut Würzburger nicht nur das Konzept, sondern auch die Chemie. „Wir hatten gute Leute an der Hand“, bot Wöhrle einen Einblick, doch aufgezeigte Visionen seien teils einfach nicht realisierbar. Es gelte, die Bodenhaftung nicht zu verlieren, weiß der über Jahrzehnte mit einem Michelin-Sterne versehene Wöhrle, der gemeinsam mit seiner Frau nach Haltingen gezogen ist. Einziehen in sein früheres Zuhause, also die Wirte-Wohnung, wird das Ehepaar Neynaber gemeinsam mit dem zweijährigen Sohn Leon. Erst einmal bestehen jedoch noch berufliche Pflichten in der Schweizer Gastronomie.

Das Konzept

Ein fertiges Konzept für den Neustart in Alt-Weil gibt es zwar nicht, doch Grundzüge zeichnen sich deutlich ab. Für das Restaurant „Adler“ soll es eine hochwertige Küche geben, der Maxime „der Tradition verpflichtet und der Gegenwart geschuldet“ folgend. Regionalität und Nachhaltigkeit spielen dabei laut den neuen Pächtern eine zentrale Rolle. Zugleich wollen sie eine Brücke schlagen zum angrenzenden „Spatz“, wo es etwas einfachere Produkte für kleineres Geld geben werde. Jung und Alt würden somit angesprochen. Eine deutliche Aufwertung des Terrassengeschäfts vom „Adler“ finde sich in den Plänen ebenso.

Die Küche

Offen ist, wer in der Küche den Löffel schwingen wird. Als Interimslösung hilft hier zwar ein erfahrener Koch aus, sodass die Hotelgäste weiterhin auf ihre Kosten kommen sollen, doch ansonsten heißt es: „Wir suchen das passende Puzzleteil, das zu uns, zum Konzept und zum ,Adler’ passt.“ Eine hochstehende Küche werde es geben, eine Fortführung mit einem strahlenden Stern ist jedoch nicht das nahe Ziel. Im Innenleben der unter Ensembleschutz stehenden Gebäude soll zudem zwar spürbar sein, dass es eine neue Handschrift gibt, aber der „Adler“ auch erkennbar bleiben.

Etwa 15 Mitarbeiter werden nach Schätzung der neuen Pächter im Normalbetrieb angestellt. Der „Adler“ werde auch Ausbildungsbetrieb. Mit zeitgemäßen Bonusmodellen und passenden Arbeitszeiten könne das Berufsbild laut Danny Neynaber attraktiver gemacht werden. „Wir möchten ein Leuchtturm sein.“

Die Pächter

Hier kann das Paar auf die Erfahrungen in der Schweiz zurückgreifen, wo beide jahrelang gearbeitet und gelebt haben. Danny Neynaber kann ebenso wie seine aktuell in einem renommierten Restaurant tätige Frau zahlreiche Stationen vorweisen, unter anderem war er gastronomischer Unternehmensberater, in der Geschäftsleitung vom Sterne-Restaurant „Eckert“ in Grenzach tätig, zuletzt wirkte er in der Geschäftsführung der „Rüsterei“ in Zürich. Dass beide den Zuschlag für den „Adler“ durch Wolfgang Würzburger erhalten haben, lag laut dem Unternehmer an dem sehr guten Eindruck, den beide schon zuvor bei einem anderen Restaurant als Interessenten hinterlassen hatten. Nach seiner telefonischen Anfrage folgte einen Morgen später die Zusage durch das Paar, das eigene Fußabdrücke im dann neu eröffneten „Adler“ hinterlassen will.

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