Weil am Rhein Parkdeck bleibt vorerst unbebaut

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Das Parkdeck am Kaufring Foto: Marco Fraune

B-Plan: Versorgungsanstalt verweist auf Mietvertrag mit Kaufring und Wettbewerb

Weil am Rhein - Die angedachte Überbauung des Kaufring-Parkdecks ist vorerst vom Tisch. Zwar gibt der Bebauungsplan ein mehrstöckiges Gebäude her, doch die baden-württembergische Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte als Eigentümer verweist auf den bestehenden langfristigen Mietvertrag mit dem Kaufring, wobei öffentlich keine Jahreszahl genannt wird, wie ein Sprecher gegenüber unserer Zeitung erklärt. 

Eine Entwicklung könne nur gemeinsam mit der Stadt und dem Mieter erfolgen.

Weder von Mieterseite noch von Seiten der Versorgungsanstalt gebe es derzeit Planungen, das Parkdeck in größerem Umfang zu verändern. Seit dem Thema B-Plan-Änderung für die Innenstadt habe es auch keine Gespräche mehr mit der Stadt gegeben.

Vor drei Jahren sah dies noch anders aus: Anfang 2018 hatte Erster Bürgermeister Christoph Huber erklärt, dass der Eigentümer signalisiert habe, mittelfristig an Veränderungen zu denken. Die Versorgungsanstalt habe mit einem Architekten ein Konzept vorgestellt.

Aktuell richtet sich der Blick des Eigentümers aber erst einmal auf das unmittelbare Umfeld, konkret den im Bau befindlichen neuen Einkaufstempel „Dreiländergalerie“, der im Herbst nächsten Jahres mit Verkaufsflächen von insgesamt 16 500 Quadratmetern eröffnen soll. „Es gibt erhebliche Wettbewerbe in der Nachbarschaft“, weiß der Sprecher auch um die Einkauf-Insel, wo ebenso Veränderungen geplant sind.

„Kein Handlungsbedarf“

Flächen stünden mit dem Kaufring-Parkdeck noch reichlich zur Verfügung. Von im B-Plan verankerten möglichen 24 000 Quadratmetern sind bislang nur 8000 genutzt. „Schön, dass der Bebauungsplan das hergibt“, hält sich die Versorgungsanstalt aber noch mit einer Ausschöpfung zurück. „Wir haben keinen Handlungsbedarf“, heißt es vielmehr.

Außerdem will man sich hier nicht auf ein Zeitfenster für weitere Aktivitäten festlegen. Dies hänge von der weiteren Entwicklung ab, warten die Verantwortlichen erst einmal darauf, wie sich das Einkaufsverhalten in der Weiler Innenstadt entwickeln wird.

Investiert werde aber kontinuierlich weiter. So floss zuletzt noch ein Millionenbetrag in den aufgewerteten Lebensmittelmarkt im Kaufring. Auch die dortige Fassade hat einen neuen Anstrich verpasst bekommen. Zu den überschaubaren Aktivitäten zählt auch, am Treppenaufgang des Parkdecks Hand anzulegen und den Zugang zu modifizieren.

Vor drei Jahren hatte sich der Erste Bürgermeister hingegen noch hoffnungsfroh gezeigt, dass Mitte der Dekade Änderungen beim Kaufring-Kaufhaus mit dem angrenzenden Parkdeck erfolgen. „Daran wollen die weiter arbeiten.“ Dabei verwies Huber auf einen dritten Hochpunkt – neben der Dreiländergalerie und der Einkauf-Insel. Seine Aussage „da ist Bewegung drin“ hat sich mit den neuen Eigentümeraussagen nun überholt.

Der Bebauungsplan ermöglicht auf dem Kaufring-Parkplatz eine Bebauung bis zu fünf Geschossen, wobei ab dem zweiten Obergeschoss nicht Handel, sondern Dienstleistungen oder Wohnen erlaubt ist. In anderen Bereichen des Kaufring-Areals ist die Geschosshöhe auf zwei limitiert.

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