Weil am Rhein Patty Moon trifft mitten ins Herz

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Patty Moon Foto: Schmauss

Konzert: Patty Moon präsentiert CD.

Weil am Rhein - Ihrer siebenjährigen Tochter widmete Judith Heusch alias Patty Moon die letzte Zugabe. Sie besingt die Füchse aus einem Kinderbuch, beschwört Bilder einer Kinderwelt, für die alle Farben und Ideen der Welt noch möglich sind. Dieses Gefühl hinterließ sie am Freitag auch während ihres Konzertes im Kesselhaus.

Ihr Album „Head for Home“ ist für Patty Moon auch eine Hinwendung zum Wesentlichen, dem sie am Klavier und gemeinsam mit der Cellistin Silke Täubert verzaubernde Klänge verleiht. Der Übergang vom Wachen zum Schlafen kann auch der Beginn eines wunderbaren Traumes sein. Der Sängerin liegt diese Hoffnung in der samtenen Stimme, in der Melancholie ohne Pathos mit sparsamen, aber eindringlichen Harmonien verwoben wird.

Sechs Jahre ist es her, dass die Sängerin aus Forchheim ein Album gemacht hat. „My head is full of turmoil / full of fight and running pictures“, singt sie in „Turmoil“ –mit dieser lakonischen Verzweiflung in der Stimme, die so viele ihrer Lieder ausmacht. Noch klanglich verstärkt durch einen auf- und abwebenden Klangteppich am Klavier und leisen, beschwörenden Strichen am Cello.

Man mag an Kate Bush denken

Man mag an Kate Bush denken. Oder Tori Amos, vielleicht auch einige der jungen skandinavischen Sänger. Wer sich das fünfte Album, „Head For Home“ von Patty Moon anhört, ist vom ersten Moment an in seiner sagenumwobenen Traumwelt. Dreampop verbindet diese magischen Welten mit zeitgemäßen Klängen. Kein Wunder, schrieb das Musikmagazin „Eclipsed“ über das neue Album: „Patty Moon kreiert magische Momente mit ihren Liedern, bevorzugt unter Piano-Begleitung. Ihr Gesang ist verhuscht und zugleich von einer Intensität, wie man sie nur selten findet. Alles hier ist rätselhaft, verwunschen und originell. Gern auch mal schmerzhafte Intimität ist der Schlüssel dafür, dass die Kammermusik-Künstlerin den Hörer mitten ins Herz trifft. Poesie voller Bildgewalt. Leid und Freude gehen Hand in Hand.“

Ihre Tochter kommt immer wieder vor in ihren Liedern, sie scheint Inspirationsquelle und Partnerin zugleich zu sein: „And the girl with the song / knows all of the glory of humming along“, heißt es in „The Man with the Hat on“. Das Kind und auch der Mann mit dem Hut, der ein Feld erhellt, werden als Lebensretter besungen. Akustische Atmosphäre, dicht und dennoch wohlfein gesetzt. Das Publikum dankte den beiden Musikerinnen mit lang anhaltendem Applaus.

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