Bei den Stadtführungen werden also oft auch Erinnerungen geweckt. „Wir leben hier mit den Dingen, aber oft stupst man die Leute erst darauf“, weiß Theil. Auf dem Rathausplatz gebe es etwa einen Punkt für Geo-Daten. „Da sagen viele, das sei ihnen ja noch nie aufgefallen“, berichtet Merstetter.
Sabine Theil hat für den 11. Oktober eine Führung über „Das einstige Fischerdorf Kleinhüningen“ geplant. „Dort verbergen sich Kostbarkeiten“, meint sie. Die Recherche sei sehr spannend gewesen. „Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Was kennt man schon von dort?“
Vor allem einheimischen Teilnehmer
Ein passendes „Hilfsmittel“ hat Merstetter schon parat, wenn die Führungen wieder stattfinden dürfen: Einen Meterstab, den sie zur Jahrtausendwende von Theil geschenkt bekommen hat und auf dem auf zwei Metern ein Zeitstrahl mit 2000 Jahren Geschichte aufgedruckt ist. „Bei eineinhalb Metern befanden wir uns kurz vor der Reformation“, sagt sie mit Blick auf den einzuhaltenden Abstand.
Eine Besonderheit bei den Weiler Stadtführungen sei übrigens, dass größtenteils Teilnehmer aus der einheimischen Bevölkerung dabei sind. „Aber da müssen wir auch sehr genau sein, denn die kennen sich aus“, lacht Merstetter. Es gebe Interessierte, die immer wieder kommen. Und auch bei den Gruppenführungen, die speziell gebucht werden können, sei der Kundenkreis stets nett.
In den nächsten ein, zwei Jahren sei auch einmal wieder eine Stadtführer-Ausbildung angedacht. Die jüngste sei immerhin schon sechs Jahre her. „Aber da haben wir tolle Neuzugänge bekommen“, freut sich Theil. Jedes Jahr sind außerdem Gastführer dabei. „Es gibt einfach Spezialisten für bestimmte Themen.“