Weil am Rhein Polizei droht Narren mit dem Feier-Abbruch

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Etwa die Hälfte der 280 Gäste war noch im Saal, als die Polizei gegen 0.10 Uhr kam. Foto: mcf

Weil am Rhein (mcf). Die Fasnachtseröffnung in der Jahnhalle hat am

Weil am Rhein - Die Fasnachtseröffnung in der Jahnhalle hat am Montagabend die Polizei auf den Plan gerufen. Grund waren Beschwerden von Anwohnern, die sich von der lauten Musik und draußen stehenden und redenden Besuchern gestört fühlten. Zunftmeister René Winzer ärgerte sich, dass die Polizei sogar mit dem Abbruch der Traditionsveranstaltung drohte. Schließlich feiere man schon seit dem Jahr 1957 den „Ölfte Ölfte“ in der Jahnhalle.

„Es hört sich beängstigend an, doch wir sind verpflichtet, die Konsequenzen aufzuzeigen“, erklärte Polizeisprecher Jörg Kiefer gestern auf Anfrage unserer Zeitung die Drohung der Beamten gegen 0.10 Uhr, notfalls die Feier abzubrechen. Man versuche aber bei solchen Veranstaltungen zu vermitteln. Wenn es zu laut bleibe, könne eine Anzeige wegen Ruhestörung erfolgen, die Musikanlage beschlagnahmt, oder als letzte Möglichkeit, die Veranstaltung beendet werden. Es gelte, die Verhältnismäßigkeit zu beachten. Bei Ordnungswidrigkeiten habe man Ermessensspielraum, wobei kein Interesse am Abbruch bestünde.

Für die Polizei spiele es grundsätzlich aber keine Rolle, um welche Veranstaltung es sich handelt. „Der Spagat ist uns bewusst. Wir haben zwei Herzen in der Brust“, weiß Kiefer um die Außenwirkungen, wenn der „Freund und Helfer“ gegen die fasnächtliche Traditionsveranstaltung vorgeht.

Es habe vor Mitternacht allein zwei Anrufe wegen Ruhestörung über die Notrufnummer gegeben. Vor Ort habe man gebeten, die Musik leiser zu stellen und die Narren signalisierten, dass die Veranstaltung nur bis 1 Uhr dauern wird, obwohl bis 2 Uhr eine Genehmigung vorlag. Weitere Meldungen danach gab es nicht mehr.

Tendenz zu Beschwerden

Für Zunftmeister Winzer ist das ein Unding: „Sind wir denn gegen alles? Wird uns denn alles langsam verboten? Wo führt das Ganze noch hin?“ Er kann nicht verstehen, dass direkt die Polizei angerufen wird.

Der Polizeisprecher bemerkt auch insgesamt eine Tendenz, dass Bürger sich beschweren. Die Zahl der Ruhestörungs-Meldungen sei deutlich gestiegen. In diesem Jahr waren es landkreisweit schon 1500 Meldungen, gut vier pro Tag. Kiefer: „Das Ruhebedürfnis auch innerstädtisch hat zugenommen.“

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