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Weil am Rhein Praktische statt baurechtliche Gründe

Weiler Zeitung
Die Einrichtung eines Impfzentrums im Kesselhaus scheitert nicht etwa an einem baurechtlichen Verfahren. Foto: sba/Friso Gentsch Foto: Weiler Zeitung

Impfzentrum: Räume im Kesselhaus schlicht nicht geeignet / OB räumt Fehler bei Kommunikation ein

Der Vorschlag für die Einrichtung eines Impfzentrums im Kesselhaus (wir berichteten) hat in diesen Tagen für viel Diskussion gesorgt – unter anderem auch wegen anfänglich unzureichender Information von Seiten der Stadtverwaltung über die Gründe, die Idee des Weiler Arztes Mario Steffens nicht weiter zu verfolgen. Oberbürgermeister Wolfgang Dietz will den Sachverhalt deshalb noch einmal klarstellen und räumt Fehler bei der Kommunikation ein.

Weil am Rhein. „Hier ist in Anbetracht der kurzen Zeit zwischen dem kurzfristig anberaumten Treffen mit Initiator Herrn Steffens und Erstem Bürgermeister Christoph Huber am vergangenen Freitag bis zum Montag die Information nach außen schief gelaufen. Da gibt es nichts um den heißen Brei zu reden“, wird Dietz in einer Mitteilung zitiert. „Dass Begründungen mit dem Baurecht in der aktuellen Situation bei den Bürgern Kopfschütteln auslösen, ist rückblickend verständlich“, betont Dietz.

Missverständnisse seien unter anderem dadurch entstanden, dass gleichzeitig die Einrichtung eines Palliativzentrums beantragt ist, für das in der Tat baurechtliche Aspekte eine Rolle spielen.

Fakt sei: Die Einrichtung eines Impfzentrums im Kesselhaus scheitert nicht etwa an einem baurechtlichen Verfahren. Die Stadtverwaltung hat von Initiator Steffens auch keinen Bauantrag auf eine Nutzungsänderung verlangt, zumal man gemeinsam zu dem Schluss gekommen sei, dass die Räume nicht geeignet sind. Diese wären für ein Impfzentrum, das eine große Anzahl an Impfungen möglich macht, sehr unpraktisch. Es fehlten etwa die Voraussetzungen für getrennte Ein- und Ausgänge, Platz für Wartebereiche für die Zeit vor und nach der Impfung oder ausreichende sanitäre Anlagen. „Für eine medizinische Einrichtung müssen gewisse Standards und Hygienekonzepte berücksichtigt werden. Hierfür gibt es berechtigte Vorgaben“, gibt der OB zu bedenken.

Engagement wird begrüßt

Die Stadt habe sich intern seit geraumer Zeit mit der Frage nach Räumen mit geeigneter Infrastruktur für Impf- und Testmöglichkeiten im Stadtgebiet befasst und steht hierfür von Beginn an mit der Ärzteschaft in Kontakt. „Wir begrüßen das Engagement von Herrn Steffens außerordentlich. Für die Stadtverwaltung ist es selbstverständlich, ihn sowie die Weiler Ärzte insgesamt weiterhin zu unterstützen, damit dem Impfen in Weil am Rhein nichts mehr im Wege steht, sobald ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht. Wir sind fortgesetzt in Kontakt mit Herrn Steffens und Dr. Lehmann als Sprecher der Ärzte, um Vorbereitungen zu treffen, dass die Bevölkerung vor Ort geimpft werden kann“, so der OB.

Für ein Impfzentrum will die Stadt hierfür die Festhalle in Haltingen zur Verfügung zu stellen. Die Räume seien weitaus besser geeignet als der Bereich der ehemaligen Jugendwerkstatt im Kesselhaus. Die Festhalle hat sich beispielsweise schon bei etlichen Blutspendeaktionen bewährt. Zudem sind dort ausreichend Parkmöglichkeiten gegeben.

Die entscheidende Voraussetzung für ein breites Impfangebot ist allerdings, dass überhaupt ausreichend Impfstoff von Bund und Land zur Verfügung gestellt wird. Ohne Impfstoff mache die Einrichtung eines Zentrums keinen Sinn. „Zu den Lieferungen gibt es im Moment leider keine verlässlichen Aussagen, im Gegenteil: Der Start der Impfungen durch die Hausärzte wurden nun erst für den 19. April angekündigt, und nicht wie ursprünglich gedacht, bereits Anfang April“, so Dietz.

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