Weil am Rhein Programmier-Träume werden wahr

Weiler Zeitung
Der 15-jährige Lars Augustin darf an einer großen Konferenz in San José in Kalifornien teilnehmen. Foto: Alisa Eßlinger Foto: Weiler Zeitung

Technik: Lars Augustin erhält Stipendium von Apple und darf zum Software-Entwicklertreffen in San José

Die Firma Apple vergibt jedes Jahr 350 Stipendienplätze an Schüler weltweit. Die Förderung richtet sich an junge Programmentwickler. Die Gewinner sind eingeladen, an der World Wide Developers Conference (WWDC) in San José in Kalifornien teilzunehmen. Die Konferenz stellt die neuesten Apps auf dem Markt vor. Einen begehrten Platz hat Lars Augustin aus Weil am Rhein gewonnen.

Von Alisa Eßlinger

Weil am Rhein. Der 15-Jährige hat dieses Jahr zum ersten Mal an der Ausschreibung teilgenommen. Es galt, ein eigenes Programm zu entwickeln. Lars kreierte eine Videoschnittsoftware, die speziell für Blinde ist. „Bei meiner Software werden einzelne Szenen von Videos nachgesprochen. Die Bilder werden direkt vertont, so dass auch Blinde diese Anwendung benutzen können.“ Das Thema „Videoschnitt-Programm“ war von Apple vorgegeben worden. Wichtig war, dass die Software auf allen Betriebssystemen der Firma funktioniert.

Die Idee kam Lars wegen seiner eigenen Sehschwäche: „Ich trage selbst eine Brille und da meine Augen eher schlechter als besser werden, dachte ich, dass dieses Programm für mich auch nützlich sein kann.“

Für den Apple-begeisterten Lars geht mit der Einladung zur Konferenz ein Wunsch in Erfüllung. Der Andrang ist groß und selbst professionelle Entwickler haben Mühe, eine Eintrittskarte zu erhalten. „Das wird richtig cool. Sonst habe ich mir die Konferenz immer live im Internet angeschaut. Es wird etwas ganz was anderes sein, wenn ich dort bin.“ Er freut sich vor allem auf die anderen Stipendiaten: „Es wird bestimmt interessant, die ganzen Gleichaltrigen kennenzulernen, da sie dieselben Interessen haben – nämlich Programmieren.“ Der Kontakt zu den Apple-Mitarbeitern und Entwicklern ist für ihn ebenso bedeutsam. „Ich kann bereits Kontakte knüpfen und vielleicht ist irgendwann eine Zusammenarbeit möglich.“ Lars weiß jetzt schon, dass er auch in Zukunft programmieren will.

Schule hat Verständnis für die Chance

Die Konferenz findet vom 3. bis zum 7. Juni statt – eine Woche vor den Pfingstferien. Doch Lars hat Glück, seine Schule hat Verständnis für die einzigartige Chance. Das Oberrhein-Gymnasium gibt dem Stipendiaten frei. Die verpassten Klausuren muss der junge Programmierer allerdings nachschreiben. Die Unterkunft und die Eintrittskarte werden von Apple gestellt. Zu dem Ticket erhält Lars eine einjährige Lizenz für das neueste Entwicklerprogramm. Lediglich der Flug muss selbst bezahlt werden.

Bereits mit elf Jahren begann Lars zu programmieren. Seit ungefähr einem Jahr entwickelt er Apps. Erst Ende letzten Jahres kreierte er eine Anwendung, die über den „App Store“ verkauft wird – „Yttrium“, ein Werkzeug, mit dem andere Entwickler arbeiten können. „Mit Hilfe dieser App kann man realistische 3D-Bauten erstellen.“ Spielentwickler können Räume oder Gegenstände damit verwirklichen und virtuell in ihre Spiele einsetzen. Aber auch für Architekten oder Designer könnte das Programm nützlich sein. „Die App habe ich in den Weihnachtsferien entwickelt. Auf dem neusten Stand ist sie seit letztem Monat.“

Schon jetzt hat Lars einige Ideen für neue Programme. Er will etwa eine Software für Videoanimation oder auch Spiele entwickeln.

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