^ Weil am Rhein: Projekten steht nichts im Weg - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein Projekten steht nichts im Weg

Saskia Scherer
Das Plangebiet des Bebauungsplans „Historischer Dorfkern“ Haltingen Grafik: Maps4News/Lorenz

Ausschuss: Rampe zur ehemaligen Festhallenbrücke wird renaturiert / Vorhaben im Haltinger Dorfkern

Der Bau- und Umweltausschuss hat am Dienstagabend die Baufreigabe für die Renaturierung der Rampe zur ehemaligen Festhallenbrücke in Haltingen bis zu einer Höhe von 450 000 Euro erteilt. Auch gegen zwei Ausnahmen von der Veränderungssperre im Gebiet „Historischer Dorfkern Haltingen“ hatten die Räte nichts einzuwenden. Zuvor hatte der Ortschaftsrat schon grünes Licht gegeben (wir berichteten).

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein-Haltingen. Bei der Renaturierung handelt es sich um eine Ausgleichsmaßnahme im Zusammenhang mit der Nordwestumfahrung, erinnerte Bürgermeister Martin Gruner im Ausschuss. Christiane Leonhardt vom Stadtbauamt stellte die Pläne kurz vor. Der Straßenaufbau von der Deckschicht bis zur Kies-/Schotterschicht wird bis zum südlichen Gehweg zurückgebaut. Dieser bleibt erhalten und dient als Verbindungsweg vom Bromenackerweg hinunter zum Märktweg. Die ehemalige Treppe wird aufgrund erheblicher Schäden ebenfalls zurückgebaut und dann neu hergestellt. „Diese verläuft wie die alte Treppe“, erklärte Leonhardt. Aufgrund der Geländeverhältnisse und wegen eines Biotops kann sie nicht barrierefrei werden.

Für den Rückbau der Rampe werden knapp 384 000 Euro veranschlagt, für den Rück- und Neubau der Treppe knapp 33 000 Euro. Mit besonders hohen Kosten schlägt die Entsorgung des verbauten Belags als Sondermüll zu Buche. Er werde abschnittsweise entsorgt und auch im Nachhinein noch einmal beprobt, berichtete Leonhardt auf Nachfrage von Axel Schiffmann (UFW), der sich angesichts der angespannten Haushaltslage sorgte. Recycling, wie von Johannes Foege (SPD) vorgeschlagen, sei nicht möglich, der Schadstoffwert sei zu hoch. „Es kommt auf das Material an, aber wir sind vom Übelsten ausgegangen, das wir gefunden haben“, ergänzte Stadtbauamtsleiter Christian Renner. „Wir sollten nicht den Fehler machen, die Aufgabe der Entsorgung der nächsten Generation in die Hand zu geben“, appellierte Thomas Bayer (Grüne). Aber auch auf der Deponie sei der Sondermüll nicht „weg“, meinte Foege.

Grünes Licht für zwei Ausnahmen

Bei dem einen Vorhaben, für das eine Ausnahme von der Veränderungssperre „Historischer Dorfkern Haltingen“ genehmigt wurde, handelt es sich um die Errichtung eines mobilen Wohnwagens nach dem System „Heliodome“ als Musterausstellung. Nachdem das Projekt im Ortschaftsrat behandelt wurde, habe er mit dem Antragsteller gesprochen, berichtete Bayer. „Er hat mich als Fan gewonnen.“ Von grüner Seite sei das Vorhaben nicht abzulehnen. „Es werden nur ökologische Mittel verwendet.“ Gleichzeitig meinte Bayer, dass der Projektplaner keine Möglichkeit gehabt habe, dieses im Ortschaftsrat vorzustellen. „Das wäre doch eine super Gelegenheit gewesen.“ Dem hielt Schiffmann entgegen, dass die Pläne aus der Sitzungsvorlage klar ersichtlich gewesen seien. Bürgermeister Gruner schlug als Kompromiss vor, dass Antragsteller in der Sitzung anwesend sein können, um bei Fragen direkt zur Verfügung zu stehen.

Das zweite Vorhaben, für das eine Ausnahme möglich ist, sieht den Ausbau eines Dachbereichs zu Wohnraum sowie einem Veranstaltungsraum (für Degustationen und Vorträge) vor. Auch ein Treppenanbau ist geplant.

Der Bebauungsplan „Historischer Dorfkern Haltingen“ verfolgt das Ziel der moderaten Nachverdichtung im Dorfkern sowie den Erhalt des Ortsbilds. Mit der Veränderungssperre soll verhindert werden, dass Projekte entstehen, die dem entgegenwirken.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading