Weil am Rhein (do). „In den Pausen sollte ein Papagei für Unterhaltung sorgen und viel Spaß in den Unterricht bringen.“ Das ist einer von vielen Wünschen für die Schule in 50 Jahren, aufgeschrieben von Schülerinnen und Schülern des Kant-Gymnasiums, das jetzt sein 50-jähriges Bestehen feiert. Der Beitrag steht in der neusten Ausgabe der Schülerzeitung „ProKant“, die mit ihren 106 Seiten unter der redaktionellen Leitung von Ursula Waldmüller und Matthias Mühl eine richtige Festschrift mit Dokumentationscharakter geworden ist. Neben kreativen Ausblicken, wie oben beschrieben, gibt es auch jede Menge Rückblenden, etwa auf die Disziplinierungsmaßnahmen der 1970er und 80er Jahre – da staunt man nicht schlecht, dass damals noch von „körperlicher Züchtigung“ die Rede war, wie das Faksimile einer „Lehrerbekanntgabe“ vom 25. Mai 1970 zeigt. Als „so etwas wie Pioniere“ habe man sich gefühlt, als 1963 drei Klassen des aus allen Nähten platzenden Lörracher Hans-Thoma-Gymnasiums nach Weil am Rhein ausgelagert wurden, erinnert sich Rainer Stickelberger, heute Landesjustizminister, an seine ersten Schultage in Weil. Auch OB Dietz war 1966 unter den Sextanern. Er habe bis heute von den damaligen Erfahrungen profitiert, schreibt er in seinem Rückblick. Auch die Kant-Schüler selbst haben, zumindest was die äußerlichen Bedingungen angeht, die Schule vor 50 Jahren in einem „Erinnerungsunterricht“ nachgestellt. Bericht und Bilderstrecke von dem Projekt im April finden sich ebenfalls in der neuen ProKant-Ausgabe. Nicht nur Rück- und Ausblick, sondern ein vielfältiger Querschnitt durch die aktuellen Aktivitäten und Angebote zeigen, dass das Kant-Gymnasium des Jahres 2013 ein dynamischer, vielfältiger und ambitionierter Lernort mit Ausstrahlung geworden ist. Man kann stöbern in Berichten zu Klassenfahrten, Musik- und Theaterprojekten, Ausstellungen, Begegnungen mit Persönlichkeiten wie der jüdischen Zeitzeugin Vera Friedländer oder Berichten von Bildungspartnerschaften und Studien-Info-Börsen und auch Förderverein und Elternbeirat bekommen „ihren“ Artikel. Ein besonders gelungener Beitrag ist das Pantomime-Interview mit fünf ausscheidenden Lehrkräften (Beatrix Linke, Eberhard Platzek, Joseph Scheipers, Sabine Vogler-Kölper, Thomas Willmann), die sich auf Fragen wie „Wie war Ihr erster Schultag als Lehrer“ oder „Was werden Sie vermissen"“ in einer entsprechenden Pose ablichten ließen. Buchstäblich jedes Mitglied der Schulgemeinschaft kommt in Wort oder Bild in dem Heft vor, alle 34 Kant-Klassen und das Lehrerkollegium sind jeweils seitenfüllend fotografiert mit sämtlichen Namen in den Bildlegenden. Und ein Gesamtfoto der weit über 1000 Personen starken Schulgemeinschaft ziert das Impressum.