Weil am Rhein Ranger darf nur sensibilisieren

Weiler Zeitung
Am Feldberg ist mit Achim Laber schon ein Ranger im Einsatz. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Landschaftspark Wiese: Arbeit beginnt Mitte 2018 / „Kein Disney Park“ / In drei Jahren auf Prüfstand

Im Landschaftspark Wiese wird künftig ebenso wie bereits am Feldberg ein Ranger unterwegs sein. Die Beschilderung des Areals soll zudem verbessert werden. Die Sorge, dass ein „Disney Park“, entstehen könnte, wurde bei der Diskussion im Gemeinderat aber auch geäußert.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Die neue Parkrangerstelle ist auf drei Jahre begrenzt. Ob sich die Einrichtung dieser 60-Prozentstelle (Leiter) und der 40-Prozentstelle (Mitarbeiter) auch positiv auswirkt und damit danach erhalten bleibt, steht noch nicht fest, betonte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz im Gemeinderat. „Die Evaluierung soll ergebnisoffen sein.“

Keine rechtlichen Kompetenzen

Besondere rechtliche Kompetenzen hat der Ranger erst einmal nicht, wie auf Nachfrage von Claus Weibezahl (CDU) deutlich wurde. „Rechtlich kann der gar nichts tun“, erklärte Erster Bürgermeister Christoph Huber. Der Aufgabenbereich umfasse die Sensibilisierung und nicht die Sanktionierung. „Die Befugnis ist ein zentrales Thema“, blickte Dietz bereits voraus. Der OB ließ durchblicken, dass nach der Pilotphase von drei Jahren womöglich auf dem deutschen Teil des Landschaftsparks die Kriminalprävention oder auch der kommunale Ordnungsdienst zum Einsatz kommen, damit auf dem zirka sechs Quadratkilometer großen Gelände kein Vandalismus oder ähnliches zu verzeichnen ist.

Weil trägt 20 Prozent der Kosten

Ab Mitte 2018 bis zum Jahr 2021 ist die Einrichtung der Parkrangerstelle aber erst einmal als „Sensibilisierungsinstrument“ gedacht, so Huber. Weil am Rhein übernimmt 20 Prozent der anfallenden Personalkosten (68 400 Euro), die Gemeinde Riehen den gleichen Anteil, der Großteil wird von Basel-Stadt finanziert. Insgesamt fallen Kosten von 810 000 Euro an, von denen 162 000 Euro auf Weil entfallen, da noch die Besucherlenkung/Beschilderung neben den Ranger-Kosten hinzu kommen (wir berichteten ausführlich über das Konzept). „Die Dienstleistung ist notwendig, um das Grundwasser zu schützen“, unterstrich Huber.

„Mit der finanziellen Dimension kommen wir nicht zurecht“, kritisierte Wolfgang Roth-Greiner für die FDP-Fraktion. Einen Teil des Geldes könne man besser in die Überwachung des Dreiländergartens stecken. Als erforderlich sieht hingegen Thomas Bayer (Grüne) die Maßnahmen zur Umsetzung des Erholungsnutzungskonzeptes an. „Hier haben wir die Chance, grenzüberschreitend etwas zu schaffen, das Zukunft hat und einen Schulungseffekt.“ Da der Dreiländergarten direkt angrenzt, können sich Synergieeffekte ausprägen, meinte Axel Schiffmann (UFW). „Es ist eine gute und tragfähige Maßnahme.“

Finanziell nicht beteiligen wird sich vorerst Lörrach, erklärte Huber. Die Stadt sei zwar in der Arbeitsgruppe, da es die Verbindung mit der Wiese gebe, doch Lörrach sei noch nicht beteiligt. In den nächsten Jahren könne sich dies eventuell ändern.

Furcht vor einem Volksparkcharakter

Johannes Foege (SPD) befürchtet, dass mit der neuen Beschilderung des Landschaftsparks ein „binationales Freizeit- und Erholungsgebiet“ vor allem für Basler entsteht, sogar mit Volksparkcharakter. „Wir haben eine andere Interessenlage.“ Für den Schutz des Grundwassers sieht Foege keine Bedrohungslage, die mit dem Ranger verbessert werden könne. Mit der Beschilderung werde zudem vielmehr ein Bedarf für Basler und Riehener geschaffen, das Areal als Erholungsgebiet zu erkennen. „Wir machen eine größere Nummer daraus.“ Dann müsse man regeln und daher auch den Ranger anstellen. Es dürfe eben kein „Disney Park“ entstehen.

Diese Befürchtung versuchte Huber zu zerstreuen. „Die Beschilderung dient nicht dazu, das populärer zu machen, sondern zur Besucherlenkung.“ Auch in der Petite Camargue Alsacienne gebe es einen Ranger. Außerdem soll der Ranger im Landschaftspark Wiese möglichst Ehrenamtliche anleiten, damit diese mithelfen.

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