Weil am Rhein Ranger sammeln Erfahrungen

mcf
Wollen informieren und sensibilisieren (v.l.): Martha Koelbing, Yannik Bucher und Raphael Böhm. Foto: Marco Fraune

Landschaftspark - Positive Rückmeldungen überwiegen / „Fast reibungsloser Start“

Weil am Rhein - Die neuen Ranger kommen im Landschaftspark Wiese in den ersten Wochen ihres Einsatzes gut an. Rückendeckung gibt es auch von der Weiler Stadtpolitik, wie im Bau- und Umweltausschuss deutlich wurde.

Sensibilisieren und informieren

Sensibilisieren und informieren sind die Kernaufgaben der neuen Einsatztruppe, die sich in der Sitzung persönlich vorgestellt hat. 20 Prozent der Kosten für das Pilotprojekt im Dreiländereck trägt die Stadt Weil am Rhein, etwa 36 000 Euro pro Jahr. Erster Bürgermeister Christoph Huber brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass – nach der vorerst auf drei Jahre begrenzten Zeit – der Rangerdienst fest installiert wird. Und: „Wir wünschen, dass Sie auf Verständnis bei den Bürgern stoßen.“

Das Domizil ist im Hadid-Bau beim Trinationalen Umweltzentrum verortet, doch mit Führungen und Rundgängen ist das Trio im gesamten Areal präsent und Ansprechpartner.

Als „eine gute Sache“ bezeichnete Axel Schiffmann (UFW) den Rangerdienst, den Weil gemeinsam mit Basel und Riehen finanziert. Zugleich wies er auf einen besonderen Aspekt hin, mit dem die Ranger stets konfrontiert sind. So gibt es auf der deutschen und der Schweizer Gemarkung unterschiedliche Rechtsgrundlagen. Auch, dass es sich teils um ein Naturschutzgebiet und wenige Meter weiter um ein Wasserschutzgebiet handle, stellt laut der aus Müllheim stammenden Rangerin Martha Koelbing eine Herausforderung dar.

Besondere Befugnisse haben die Ranger im Vergleich zu anderen Bürgern aber nicht. Vielmehr liegt es am Erinnerungsvermögen der Teammitglieder, Wiederholungstäter auszumachen, wie Ranger Yannick Bucher erklärte. „Nur wenige sagen: Was wollen Sie?!“ Überwiegend gebe es positive Rückmeldungen. Kritisiert werden zu 90 Prozent leichte Verstöße und zehn Prozent schwere Verstöße, so die ersten Erfahrungen. „Viele Bürger sprechen uns an und sagen: ,Es ist toll und sinnvoll’, selbst wenn wir sie gerügt haben“, schilderte Ranger Raphael Böhm, der von einem „fast reibungslosen Start“ sprach.

Unterwegs sind die Ranger auf dem Landesgartenschau-Gelände ebenso wie im gesamten Landschaftspark Wiese, der sich über 600 Hektar erstreckt – auch am Wochenende, wurde auf Nachfrage von Elke Gründler-Lindow (UFW) geschildert. Mülltüten seien im Ranger-Rucksack enthalten, wobei hinsichtlich der Vermüllung auch Aufklärungsarbeit geleistet wird. „Ganz toll, dass Sie diese Arbeit machen“, lobte auch Grünen-Gemeinderat Thomas Bayer. Doch es sei ein dickes Brett, das man hier bohren müsse. Wie berichtet, soll eine Evaluation später zeigen, ob das auf drei Jahre begrenzte Pilotprojekt darüber hinaus weitergeführt wird.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading