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Weil am Rhein Ringschluss und weitere Verbindung

Ingmar Lorenz
Die Zeit drängt: Die alte Güterstraßenbrücke ist in einem desolaten Zustand und muss abgerissen werden. Foto: Ingmar Lorenz

Verkehr: Bau- und Umweltausschuss debattiert mögliche Erschließung des Gebiets „Im Rad“

Weil am Rhein. Die Erneuerung der Güterstraßenbrücke und die Erschließung des Gebiets „Im Rad“ wurden nach der Debatte im Haltinger Ortschaftsrat in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses nochmals weitergedreht. Es ist nun eine zusätzliche Zuwegung im Spiel, durch welche die Karten – zumindest zum Teil – neu gemischt werden könnten.

Dass es in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses Gesprächsbedarf zu dem Thema geben würde, hatte sich jüngst bereits im Haltinger Ortschaftsrat abgezeichnet. Einigermaßen überrascht zeigten sich die Haltinger Räte dabei von den vorgestellten Plänen der Verwaltung, die Güterstraßenbrücke nach dem Abriss als einspurigen Verkehrsweg wieder aufzubauen. Laut der neuen Planung soll der motorisierte Verkehr jeweils einspurig über die Güterstraßenbrücke und die Behelfsbrücke ins Gebiet „Im Rad“ hinein beziehungsweise wieder hinausgeführt werden. Die Behelfsbrücke, die derzeit mit einer Ampelschaltung einspurig vom motorisierten Verkehr befahren werden kann, soll in diesem Szenario also langfristig als Verkehrsweg für Autos und Laster dienen. Dies war und ist einer der Hauptkritikpunkte der Haltinger Ortschaftsräte, da bislang geplant war, die neue Güterstraßenbrücke zweispurig für den motorisierten Verkehr zu öffnen, während die Behelfsbrücke als reine Verbindung für für Radfahrer und Fußgänger erhalten bleiben sollte. Ebenso monierte der Haltinger Ortschaftsrat, dass die neuen Pläne erst mit der Baufreigabe und ohne vorherige Absprache vorgelegt worden seien.

Daran anknüpfend eröffnete Bürgermeister Martin Gruner den Tagesordnungspunkt in der Sitzung des Ausschusses mit dem Hinweis, dass das Vorstellen von Planungen im Zusammenhang mit dem Einholen der Baufreigabe ein übliches Vorgehen sei. Allerdings gestand Gruner ein, dass die geänderten Pläne seitens der Verwaltung in der Sitzung des Ortschaftsrats genauer hätten erörtert werden sollen. Dass dies nicht erfolgt sei, nehme er „auf seine Kappe“, so der Bürgermeister.

Zweispuriger Wiederaufbau unmöglich

Markus Rotzler, Leiter der Abteilung Verkehr und Tiefbau, legte im Anschluss dar, warum die Planänderung notwendig geworden ist. Es stelle sich ja durchaus die Frage, warum eine bislang zweispurige Brücke nach dem Abriss nicht wieder als solche aufgebaut werden könne. Das Problem seien die inzwischen geänderten Vorschriften. Diese machen es nötig, dass ein zweispuriger Neubau der Güterstraßenbrücke breiter sein müsste als das (noch) bestehende Bauwerk. Um weiter in die Breite bauen zu können, müsste die Stadt Grundstücke erwerben. Die Besitzer dieser Grundstücke indes wollen und werden nicht verkaufen. Sprich: ein zweispuriger Wiederaufbau der Güterstraßenbrücke ist unmöglich. Eben dies ließen sich mehrere Ausschussmitglieder nochmals explizit von der Verwaltung bestätigen.

Vor diesem Hintergrund hatte das Bauamt die Einbahnstraßen-Lösung ausgearbeitet. Diese allerdings stieß im Ausschuss auch deshalb auf Skepsis, weil zu befürchten sei, dass sich der Platz zwischen dem Aufzug am Steg und der Behelfsbrücke in eine ungünstige Richtung entwickeln könnte, wenn der motorisierte Verkehr aus dem Bereich nicht langfristig herausgehalten werde, griff Axel Schiffmann (UFW) einen Punkt aus der Debatte im Ortschaftsrat auf. Darüber hinaus sei absehbar, dass die Einbahnstraßen überlastet werden, sobald sich das Gebiet „Im Rad“ städtebaulich weiterentwickelt. Es brauche eine weitere Straße zur Erschließung. Thomas Bayer (Grüne) bekräftigte, dass er dem angedachten Ringschluss nicht zustimmen werden, sollte es keine weitere Erschließung des Gebiets geben. Johannes Foege (SPD) wies darauf hin, dass in der Vergangenheit bereits verschiedene Szenarien für einen weiteren Weg ins „Rad“ diskutiert worden seien, ohne dass sich die Pläne konkretisiert haben.

Wie den Ausführungen von Bürgermeister Gruner und Bauamtsleiter Christian Renner zu entnehmen war, ist nun allerdings sowohl eine weitere Erschließung des Gebiets als auch die städtebauliche Entwicklung desselben ein Thema, das in den kommenden Jahren konkretere Züge annehmen soll. Details wurden indes noch nicht genannt. Gruner verwies diesbezüglich auf die anstehende Klausurtagung.

Kompromiss: Zunächst nur Mittel für den Abriss

Was nun die Erneuerung der Güterstraßenbrücke angeht, einigte man sich auf Grundlage eines Antrags von Axel Schiffmann auf einen Kompromiss: Die politischen Gremien sollen demnach zunächst lediglich die Mittel für den Abriss des bestehenden Bauwerks freigeben. Was die Pläne für den Neubau betrifft, werden Verwaltung und Räte im Rahmen der Klausurtagung das Gespräch suchen. Und auch der Haltinger Ortschaftsrat soll erneut informiert werden. Das letzte Wort in der Sache hat nächste Woche der Gemeinderat.

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