Weil am Rhein (mme). Ganz im Zeichen des 80-jährigen Bestehens stand das Jahreskonzert des Harmonika-Clubs Haltingen (HCH) in der vollbesetzten Festhalle. Über Musikrichtungen aus acht Jahrzehnten spannte sich der Musikbogen, und die Akteure trafen dabei ganz den Geschmack des Publikums, das mit begeisterndem Applaus nicht geizte. Gleich zu Beginn setzte das Schüler-Ensemble unter der Leitung von Thomas Otto mit „Gabriellas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“, begleitet von der Sängerin Lydia Graalfs und mit Unterstützung von Akteuren des Aktivorchesters ein Ausrufezeichen. Außergewöhnliche Qualität bot das kleine Schülerorchester, ebenfalls zusammen mit seinem Dirigenten aufspielend, mit drei weiteren Stücken. Der Seniorenspielring, die rührigste Abteilung im Verein mit rund zehn Auftritten im Jahr, spielte anschließend flott und präzise traditionelle Harmonikamusik-Marsch, Wiener Musik, Polka oder „Spanisch Eyes“ im 4/4-Takt. Mit der erklatschten Zugabe „Rock around the Clock“ setzten die Musiker mit ihrem Dirigenten Hans Zimmermann und begleitet von Schlagzeuger Karl Müller einen begeisternden Schlusspunkt. Eine breite Palette an Stilrichtungen aus acht Jahrzehnten hatte Dirigent Norbert Höllstin mit der Spielgemeinschaft Haltingen-Lörrach in nur drei Monaten eingeübt. Beginnend in den 20er-Jahren über die Comedian Harmonists, Western-Swing aus den 40er Jahren, „Blue Tango“ aus den 50er Jahren, die Titelmelodie aus „Spartacus“, ein Medley von Simon und Garfunkel und die anspruchsvolle „Bohemian Rhapsody“. Einmal füllte das Orchester die Halle mit kraftvoller Musik, ein anderes Mal wechselte es zu sehr leisen, feinen Tönen, die aber genauso ankamen, weil das Publikum wie gebannt der Musik lauschte. Erst nach zwei geforderten Zugaben wurden die Akteure, die von Christian Renk am Schlagzeug begleitet wurden, von der Bühne entlassen. Eine gelungene Idee war, dass die Gäste, darunter Ortsvorsteher Michael Gleßner, Bürgermeister Christoph Huber und Pfarrerin Renate Krüger, von Gina Stefanucci und Felix Kaufmann aus dem Schülerorchester humorvoll auf Alemannisch begrüßt wurden. Souverän meisterten sie ihre Aufgabe. Das Schönste, was im Verein zu machen ist, sei langjährige Mitglieder zu ehren. Daher habe er diese Aufgabe sich selbst vorbehalten, sagte der Vorsitzende des HCH, Kurt Gutmann, und sprach seinen Dank an Thekla Brutsche für ihre 25-jährige Treue zum Verein aus, obwohl sie in Müllheim wohnt.