Bewertung durch Politik
„Keiner konnte hinter die Betonplatten gucken“, sprang Johannes Foege (SPD) dem OB zur Seite. Die Diskussionen seien müßig. Die Containerlösung hält er für „eine Art Befreiungsschlag“, da der Druck auf Kinder und Lehrer zurückgehe. Schließlich habe sich seines Wissens nach zuletzt der Krankenstand in der Gemeinschaftsschule erhöht. Für Foege nicht verwunderlich: „Es ist am Rande des pädagogisch Zumutbaren.“
Mit einer noch stärker pulsierenden Halsschlagader als schon Wochen zuvor kritisiere Axel Schiffmann (UFW) die weiter anstehenden Kosten, da nun 450 000 Euro für die Containerlösung hinzu- kommen. „Es ist Wahnsinn, was wir betreiben.“ Für ihn steht angesichts des Bauarbeiten-Lärms fest: „Die Kinder müssen aus dem Elend raus.“ Ein Ende mit Schrecken sei besser als ein Schrecken ohne Ende, votierte der UFW-Stadtrat für die schnelleren Bauabläufe.
Ohne die Containerlösung und mit lärmintensiven Arbeiten nur während der unterrichtsfreien Zeit kann das Bauprojekt nächstes Jahr nicht mehr fertiggestellt werden, wie die Varianten eins bis drei zeigten, die auch vom Gemeinderat verworfen wurden.
Gleichzeitig stellte Schiffmann sich die Frage, ob ein Abriss selbst trotz einiger Millionen an Ausgaben nicht doch noch sinnvoller sei. Dieser Zug ist aber abgefahren, machte Rosefort klar. „Der Abriss ist ausgeschlossen, wir sind deutlich zu weit.“ Das Ergebnis stelle die Stadt nicht zufrieden, doch nach Abschluss der Arbeiten gebe es ein totalsaniertes Gebäude mit modernisierter Infrastruktur. „Es kann nur der Weg sein, das Ziel mit der Sanierung zu erreichen.“
„Waschen, ohne nass zu werden, geht nun einmal nicht“, kommentierte Thomas Bayer (Grüne) die Abwicklung der Schulsanierung. Diese sei wenig erbaulich und er verstehe die Verärgerung der Lehrer und Eltern. Die Containerlösung sei sinnvoll, auch wenn damit erneut Mehrausgaben verbunden seien. Nun gelte es, die Arbeiten zügig abzuschließen.
CDU-Fraktionschef Claus Weibezahl meinte, dass dieses Projekt gute Aussichten auf den Titel „Ärgernis des Jahres“ habe.
OB zieht Lehren
Angesichts der immer umfangreicheren und damit auch teureren Sanierungsarbeiten hat OB Dietz schon jetzt seine Lehren für die Zukunft gezogen. „Zukünftig habe ich eine sehr skeptische Meinung zu die Ingenieuren, die mal kurz energetisch sanieren wollen.“ Zwar habe vieles seine Richtigkeit, wenn es um Energie einsparen geht, wie bei der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf die LED-Technik, doch bei Großgebäuden müsse eher auf deren Lebenszyklus geachtet werden.