Weil am Rhein Schüler gut unterbringen

Saskia Scherer
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Ausschuss: Wie die Weiler Bildungseinrichtungen aktuell dastehen / Raummangel an der Gemeinschaftsschule besonders groß / Beim Lärmschutz einheitliche Maßstäbe festlegen

Vor dem Hintergrund der prognostizierten kontinuierlich steigenden Einwohnerzahlen in Weil am Rhein müssen die Raumsituationen an allen weiterführenden Schulen fortlaufend analysiert werden. Wie die Situation aktuell aussieht, ist im Schulbericht dargestellt, der am Montagabend im Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss vorgestellt wurde. Zudem sind nach wie vor Sanierungen, Brand- und Lärmschutz zentrale Punkte.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Am Schulzentrum Egerstraße soll zügig mit der Planung des Erweiterungsbaus für die Gemeinschaftsschule begonnen werden, heißt es seitens der Verwaltung. Im Haushalt 2023 sollen Mittel bereitgestellt werden.

Denn an der Gemeinschaftsschule ist der Raummangel ein großes Thema. Bei erneuter Vierzügigkeit der fünften Klassen müssen im kommenden Schuljahr zwei Klassen in Containern unterrichtet werden. Der Platzmangel würde verschärft. Die Situation mit den naturwissenschaftlichen Räumen sei nicht länger tolerierbar – es existiert nur ein Fachraum für drei Fächer.

Birgit Hinze-Rauchfuss (UFW) regte zudem an, den leerstehenden Fahrradkeller wieder für Velos nutzen.

Realschule Dreiländereck

Für die Realschule Dreiländereck werden ausreichend Mittel für den Unterhalt zur Verfügung gestellt. Auf mittlere Sicht seien auch hier weitere Planungen bezüglich des Sanierungs- und Raumbedarfs erforderlich. Das grundsätzliche Sanierungskonzept umfasst auch die Räume der Sprachheilschule.

Kant-Gymnasium

Beim Kant-Gymnasium, das als 4,5-zügige Schule definiert ist, gilt die Raumsituation als gut. Derzeit gibt es eine knappe Vierzügigkeit. Zum kommenden Schuljahr werden die Schülerzahlen leicht steigen. Die Brandschutzsanierung soll bis 2024 abgeschlossen sein.

Oberrhein-Gymnasium

Das Oberrhein-Gymnasium ist als zweizügiges Gymnasium erbaut und auch entsprechend belegt. Der Raum 217 muss laut der Schule umgebaut werden, um die Inhalte des neuen Bildungsplans vermitteln zu können. Die Maßnahme soll 2023 erneut geprüft werden, heißt es aus dem Rathaus. Die Rampe zum Fahrradkeller erhält in den Sommerferien eine rutschfeste Beschichtung.

Grundschulen

Bei den Grundschulen ist die Raumsituation gut und es sind noch freie Kapazitäten im Stadtgebiet vorhanden, teilt die Stadt mit.

Hans-Thoma-Schule

Dies gilt insbesondere für den Schulstandort Haltingen. Veränderungswünsche in der bestehenden Raumsituation werden im Zusammenhang mit der Einrichtung eines Ganztagsschulbetriebs analysiert. Zunächst ist ein pädagogisches Konzept erforderlich.

Karl-Tschamber-Schule

An der Karl-Tschamber-Schule, die zurzeit durchgängig dreizügig ist, kann räumlich gesehen ein weiterer Zug untergebracht werden, weil durch den Wegzug des Berufskollegs weitere Räume frei geworden sind.

Leopoldschule und SBBZ

Die Leopoldschule ist mittlerweile ebenfalls durchgängig dreizügig. Vor dem Hintergrund des ab 2026 geltenden Anspruchs auf Ganztagsschulbetreuung müsse man sich Gedanken über eine Schulraumerweiterung machen, teilt die Verwaltung mit. Auch Planungen zur Erweiterung der Mensa sollten erfolgen. Laut der Schule reichen die Klassenräume bereits nicht mehr aus. Im Bereich des SBBZ wurden Klassen notgedrungen zusammengelegt, so dass aus acht Klassen sechs gebildet werden mussten. Die Kapazität für das Mittagessen sei ausgeschöpft.

Hermann-Daur-Schule

An der Hermann-Daur-Schule in Märkt wird eine Lärmmessung angeregt, denn der Flur sei sehr hellhörig, was eine hohe Lärmbelästigung für Lehrer und die Kernzeitbetreuung mit sich bringe. Das Amt für Gebäudemanagement und Umweltschutz wird die Gesamtproblematik aufarbeiten und externe Fachberater hinzuziehen, heißt es. Es sollen einheitliche Maßstäbe festgelegt werden. Dieses Thema ist auch an der Realschule akut.

Rheinschule

An der Rheinschule in Friedlingen ist für das kommende Schuljahr ein zweiter FSJler vorgesehen (Freiwilliges Soziales Jahr). Zum Trennvorhang in der Sporthalle haben sich mittlerweile brandschutzrechtliche Fragen ergeben, die geklärt werden müssen. Alternativ steht die „McArena“ zur Verfügung.

Fahrradklau

Regelmäßig werden an allen weiterführenden Schulen in der 3-Länder-Stadt Fahrräder geklaut, berichtete Norbert Nußbaumer (Sachgebietsleiter Schulen und Sport) auf Nachfrage von Ulrike Fröhlich (Grüne). „Es häuft sich immer mal wieder.“ Dies sei aber nicht schulspezifisch, sondern im ganzen Stadtgebiet ein Problem.

Zur an der Realschule Dreiländereck gewünschten Überwachungskamera zum Schutz vor Diebstahl und den sehr stark steigenden Sachbeschädigungen an den Rädern im Fahrradkeller heißt es aus dem Rathaus, dass eine Videoüberwachung strengen Datenschutzvorgaben unterliegt. Aufgrund der wenigen Fälle sei eine Anbringung voraussichtlich nicht genehmigungsfähig. Wieso dies nicht möglich ist, wollte Johannes Foege (SPD) genauer wissen. „Hinter dem Datenschutz wird so viel versteckt.“ Erst müsse mit „leichten Mitteln“ dagegen vorgegangen werden, wie beispielsweise am Kant-Gymnasium, als nach vielen Einbrüchen vor einigen Jahren eine verschließbare Schiebetür eingebaut wurde, erklärte Nußbaumer. „Diese ist wirksam.“

Schulhöfe

Ulrike Fröhlich (Grüne) erkundigte sich, was in Sachen Begrünung der Pausenhöfe läuft. Zum Teil gebe es erste Anstöße, informierte OB Wolfgang Dietz. Die Maßnahmen könnten nur nach und nach erfolgen und hängen mit den baulichen Gegebenheiten zusammen. „Es wird etwas Zeit brauchen.“

An der Karl-Tschamber-Schule werden seit 26 Jahren weitere Bauabschnitte für die Schulhofgestaltung beantragt, heißt es im Schulbericht. Es sei eine neue Gesamtplanung erforderlich, die derzeit nicht erste Priorität habe, sagt dazu das zuständige Fachamt. Die Maßnahmen am Kant-Gymnasium zur Umgestaltung des Schulhofs wurden 2020 zurückgestellt. Die Haushaltsmittel werden nach Abschluss der Baumaßnahmen am Altbautrakt für das Folgejahr beantragt.

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