Auch Grundstücksbesitzer Müller sei sehr erfreut gewesen und habe angekündigt, spätestens im März gemeinsam mit der Klasse einen typischen Kopfweiden-Schnitt durchzuführen. Auch die Kunst des Weidenflechtens soll dabei gezeigt werden.
„Ein Anfang zur Erhaltung der alten Kopf-Weiden am Tüllinger wurde gemacht“, sagt Wikmann. Aber es sei nicht ganz einfach, die weiteren, noch vorhandenen Flächen ebenfalls mit Stecklingen zu verjüngen. „Denn ohne die Erlaubnis der Grundstücksbesitzer geht es nicht.“
Wem das Gelände gehört, auf dem sich die weiteren Kopfweiden befinden, sei jedoch nicht immer ganz klar. Die Besitzer können aus datenschutzrechtlichen Gründen nur von der Verwaltung angeschrieben werden. Wikmann wird sich deshalb in den kommenden Tagen mit Oberbürgermeister Wolfgang Dietz in Verbindung setzen.
Kopfweiden entstehen durch Einkürzen von jungen Weiden-Bäumen bis zu einer Höhe von etwa drei Metern. Um das typische Erscheinungsbild zu erhalten, werden diese regelmäßig beschnitten. An der Schnittfläche treibt der Baum neue Triebe in großer Zahl aus. Durch den regelmäßigen Rückschnitt verdickt der obere Teil des Stammes und mit der Zeit entsteht der typische Kopf der Weide.
Hat man jedoch den Weg einmal eingeschlagen, muss der Baum regelmäßig gepflegt werden. Bei Vernachlässigung wächst er sofort ziemlich stark und die enorme Zunahme des Astgewichts wirkt sich auf die Baumstatik negativ aus. Im schlimmsten Fall kann das zum Auseinanderbrechen führen.
Kopf-Weiden sind bedroht. Preiswerte Kunstfasern haben die Pflege und die Ernte überflüssig gemacht. Dabei stellen die Bäume auch einen wertvollen Lebensraum für seltene Tiere dar, so Wikmann.