Weil am Rhein Schweißen für die Zukunft

Weiler Zeitung
Die Metallwerkstatt in Simiatug soll mit einer Schweiß-Ausbildungsstätte ergänzt werden, Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

„Riobamba“: Dieter Neumann aus Haltingen plant weiteres Engagement in Ecuador

Der von der Kreishandwerkerschaft Lörrach gegründete und getragene Verein Riobamba blickt auf ein „ereignisreiches und erfolgreiches Jahr“. Der Vorsitzende, Dieter Neumann aus Haltingen, will das Engagement für Hilfsprojekte in Ecuador auch in diesem Jahr fortsetzen.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Mittlerweile 13 Mal war der frühere selbstständige Metallbaumeister in den Anden. Hilfe zur Selbsthilfe wollen der 77-Jährige und sein Verein hier ermöglichen. Dabei bildet eine von Spendengeldern im Jahr 2013 errichtete Metallwerkstatt in 3350 Metern Höhe das Herz der Hilfsaktion. Und die meisten der sieben Punkte umfassenden Planungsliste für 2018 beziehen sich auf diese Einrichtung, wo mittlerweile fünf Fachkräfte, die teilweise auch in Betreiben im Kreis Lörrach ausgebildet wurden und nun ihr Wissen an andere junge Leute weitergeben, arbeiten.

Ende November, kurz nachdem Neumann zuletzt in Simiatug, dem über 3000 Meter hoch gelegenen Städtchen mit seinen 40 Dorfgemeinschaften, war, sind weitere Schweißgeräte mit Zubehör und Ersatzteile dort angekommen. Sobald der Transformator und die elektrische Installation für die Schweizgeräte fertig sind, soll hier mit der Ausbildung daran begonnen werden, blickt Neumann voraus. „Die Einweisung an den neuen Schweißgeräten und der Edelstahlverarbeitung werden wir ab Mitte März machen.“ Es ist also geplant, mit den Geräten eine Schweiß-Lehrwerkstatt einzurichten. An den Kursen können Mitarbeiter von anderen Metallbaubetrieben, Praktikanten von Schulen und Unis teilnehmen. „Eine ordentliche Unterkunft für die Schüler ist gleich nebenan und gehört der Kirche.“

Die neuen Schweißgeräte bieten neue Möglichkeiten. Dazu zählen das Herstellen von Tischen, Schränken, Behältern und Wannen, Wandverkleidungen und Abzugshauben für die Verarbeitung von Fleisch und Milchprodukten sowie das Hotel- und Gaststättengewerbe.

Für 2018 steht die Erweiterung der Metallwerkstatt an. Das 90-Quadratmeter-Grundstück werde von der Kirche gekauft. „Die Planung für den Anbau wird von uns in Eigenleistung gemacht“, erklärt Neumann. Der westliche Teil werde zweigeschossig in Massivbauweise gebaut. Im Untergeschoss sollen ein Büro mit Besprechungsraum und ein Umkleideraum angesiedelt werden, im Obergeschoss zwei Zimmer mit Toilette, Dusche und Kochnische für die Ausbilder und Betreuer aus Deutschland und der Schweiz. Die andere Hälfte werde in Leichtbauweise mit einer Stahlkonstruktion und Trapezblech ausgeführt. Der Baubeginn ist für das nächste Jahr vorgesehen.

Die Überdachung der halben Freifläche vor der Werkstatt steht in diesem Jahr an, damit die Schleif- und Lackierarbeiten außerhalb der Werkstatt erfolgen können.

Mit den Bauarbeiten für eine Werkstatt aus Bambus in Proto de Suma ist im Dezember bereits begonnen worden. Neumann: „Unser Ziel ist die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Ausbildung von Jugendlichen im Bambushausbau.“ Die Häuser seien elastisch und dadurch erdbebensicher.

 Mehr Infos gibt es unter www.riiobamba.eu

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