Weil am Rhein Schwerer Unfall an der Kreuzung in Alt-Weil nur eine Frage der Zeit?

Weiler Zeitung
Autofahrer von der Zollfreien müssen stoppen, um Radfahrer, die aus Richtung Alt-Weil kommen, vorbeizulassen. Foto: Marco Fraune

Verkehr: Anwohnerin beobachtet immer wieder gefährliche Situationen / Stadt setzt auf Achtsamkeit

Die Verkehrsführung am Altweiler Ortsausgang kurz vor dem Riehener Zoll wird kritisch beäugt. Seit der Neugestaltung und der neuen Vorfahrtsregel komme es an der Kreuzung immer wieder zu gefährlichen Situationen, schildert eine Anwohnerin. Die Stadt setzt hier auf Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer.

Von Marco Fraune

Weil am Rhein. Vom Neubau direkt an der Kreuzung aus hat Sylvia Smuda den besten Blick: „Seit der Neugestaltung vergeht kein Tag, an dem nicht ein Beinahe-Unfall passiert.“ Zigfach pro Tag höre sie, wie sich Autos anhupen, weil sie sich gegenseitig die Vorfahrt nehmen. „Und weit schlimmer: Wie Fahrradfahrer fluchen, weil sie gerade noch so an einem Unfall vorbeigeschrammt sind.“

Hanglage der Knackpunkt

Das Hauptproblem sei sowohl ihr als auch anderen Autofahrern bekannt. Denn wenn diese von der Zollfreien (B 317) kommen und an der Stoppstelle an der Hauptstraße halten, werde zwar nach links und rechts geblickt und bei vermeintlich freier Fahrt dann Gas gegeben, um auf die Hauptstraße einzubiegen. Doch: Fahrradfahrer, die aus Alt-Weil unterwegs in Richtung Riehener Zoll sind, tauchen schneller auf als zuvor gedacht. Smuda: „Man sieht sie eventuell zu spät, vor allem auch, weil sie häufig sehr schnell (bergab) angefahren kommen.“ Für die Anwohner sei es absehbar, dass irgendwann ein schlimmer Unfall passiert. „Man wollte mit dieser neuen Verkehrsführung einen Vorteil für die Radfahrer schaffen. Das Gegenteil ist der Fall“, lautet daher eine Bewertung auf Seiten der Bürger.

Die Schilderungen aus der Anwohnerschaft kann das Rathaus nachvollziehen, da in diesem Bereich viel los sei. Es komme tatsächlich aufgrund der bergab schnell radelnden Velos und den bergauf abbiegenden Fahrzeugen zu gefährlichen Situationen. „Die Hanglage spielt hier eine Rolle“, erklärt Stadtsprecher Mirko Bähr gegenüber unserer Zeitung. Daher appelliere die Stadtverwaltung auch an die Achtsamkeit und Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer. „Da muss jeder aufpassen.“

Ort vom Verkehr entlasten

Ziel sei mit der gewählten Vorzugsvariante gewesen, die mit Verbesserungsvorschlägen der IG Velo ergänzt wurde, Alt-Weil vom Verkehr zu entlasten, erinnert Bähr. Dass die von der Zollfreien kommenden Autos mit Schild und Piktogramm zum Anhalten aufgefordert werden, sei ein so genannter verkehrlicher Widerstand, um das Ziel zu erreichen.

Bisher ist die neue Kreuzungssituation laut Bähr auch kein großes Thema bei Beschwerden gewesen. „Dieser Verkehrsknoten fällt nicht wirklich auf.“ Außerdem handele es sich nicht um einen Unfallhäufungsschwerpunkt. Seit dem Start der neuen Verkehrsführung habe es bis Ende 2020 nur drei Unfälle gegeben. „Hier passiert nicht mehr oder weniger als vor der Veränderung.“ Daher sei beispielsweise auch keine Verkehrsschau geplant. Vielmehr appelliere die Stadt an die gegenseitige Rücksichtnahme. Ein Kreisel, der von der Anwohnerin bevorzugt wird, sei seinerzeit nicht zum Zug gekommen, so Bähr. So gebe es auch mehr Grünflächen und eine getrennte Radführung nördlich der Straße.

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