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Weil am Rhein Seit 22 Jahren unterwegs

Weiler Zeitung
Zwei Freunde, die nicht nur als „Lachsfrässer“ durch dick und dünn gehen: Stefan Arndt (l.) und Peter Müller. Foto: Monika Merstetter Foto: Weiler Zeitung

Fasnacht: Die „Lachsfrässer“ bereiten sich auf ihre Schnitzelbangg-Tour vor

Vor 25 Jahren gegründet, sind die „Lachsfrässer“ in Person von Peter Müller und Stefan Arndt dieses Jahr zum 22. Mal auf der Schnitzelbangg-Tour unterwegs. „Gefühlt gehören wir in der Weiler IG Straßenfasnacht zu den Jungen“, sagen die beiden – „aber eigentlich sind wir in Anbetracht der Jahre schon die Alten.“

Von Monika Merstetter

Weil am Rhein. Sie traten noch mit den Rhy-Waggis, den Zwei Vagabunden und den Edelzwickern auf, die ihren Dienst längst quittiert haben. Und trotz der langen Zeit, gesteht Arndt, habe er jedes Jahr vor dem ersten Auftritt unglaubliches Lampenfieber. Dabei sind die beiden Routiniers immer gut vorbereitet. Oft singt das Publikum bereits beim Betreten des Lokals schon „Weisch du wie des isch“. Und wenn sie dann „Jäää guete Nobe liebi Lüt, nämmet euch doch jetz e chlei wenig Zit für d‘ Lachsfrääässer“ und dabei ihre Zungen trainiert extra weit herausstrecken, sind sie beim Publikum angekommen.

Spontan werden Gags eingestreut

„Nur“ acht Verse präsentieren die beiden seit vielen Jahren. Die sind jedoch extrem lang und dazu noch auf der komplizierten Melodie eines Gassenhauers der Villinger Fasnet „Hät den kon kon Kamm“ schwierig zu singen. Dazwischen gibt es immer wieder witzige Dialoge, die vorher festgelegt wurden, aber oft auch ganz spontan je nach Publikum und Stimmung rausgelassen werden.

Ihre Art einer Schnitzelbangg mit dazwischen wechselnder Melodie und den eingestreuten Witzen ohne Musik, haben die Lachsfrässer Ende der 90-Jahre als erste Gruppe eingeführt. Leider stehen diese Dialoge nicht auf den Zetteln, daher sind sie hinterher „weg“, was bei dem einen oder anderen Gag schade ist. Oft müssen sie dabei über sich selbst lachen, weil der Partner spontan auf den Witz eingeht, ohne sich vorher abgesprochen zu haben.

Das geht nur unter sehr guten Freunden, die sie seit 1979 sind, als der neunjährige fasnachtsbegeisterte Arndt vom 19 Jahre älteren Müller zu der Bärebrummer-Clique mitgenommen wurde. 1995 gründeten sie die Lachsfrässer. Bereits im zweiten Auftrittsjahr kreierten sie den „Räbb“, den es immer auf „hauchdeutsch“ gibt und der immer auf ein aktuelles Thema gemünzt ist. Damals war es der Auftritt von Gustav Walter als Markgräflerin. Beim Rückblick kommen viele Anekdoten zur Sprache, wie zum Beispiel 2006 der Auftritt im Fußball-WM-Kostüm mit kurzen Hosen bei 80 Zentimeter Neuschnee, oder aber wie Müllers Gitarre so gelitten hatte, dass er beim letzten Auftritt nur noch den Takt klopfen konnte.

Dass nie mehr eine Helge durch das Hineinfallen in einen Suppenteller zerstört wird, ist Geschichte. Heute malt Arndt nicht mehr die Helgen mit Aquarellfarben sondern gestaltet sie am Computer, um auf unverwüstliche Lasterplanen gedruckt zu werden. Zudem haben sie mit Heiko Lutz einen Fahrer, der das raus aus den Autos, rein in die Beizen und wieder zurück mit Helgen und Gitarre, hervorragend unterstützt.

In 22 aktiven Jahren stehen rund 550 Auftritte zu Buche, fast 200 geschmiedete Verse, dazu die gefertigten Helgen und rund 26 000 verteilte Zettel. Sie geben alles bei ihren Auftritten, und auch wenn die Stimmen nach drei Abenden sehr gelitten haben: „Bevor wir Kamillentee trinken, baden wir im Weißherbst“, betonen beide. Wie immer haben sie am 11.11. mit der Vorbereitung für die jetzige Saison begonnen. Sammler können sich jetzt schon auf einen Jubiläumsbutton freuen, den sie bei ihren Auftritten verteilen.

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