^ Weil am Rhein: Selbstgebaute Geschenke - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein Selbstgebaute Geschenke

Weiler Zeitung
Ingo Maier locht die Etiketten mit dem Papierbohrer. Foto: Sabine Theil Foto: Weiler Zeitung

Adventskalender: In der August-Bauer-Straße Nummer 24 werden Holzloks kreiert

Es ist soweit. Heute feiern wir Heiligabend. Das letzte Adventskalendertürchen, die Haustür Nummer 24 an der August-Bauer-Straße, wird geöffnet. Dahinter verbirgt sich eine Ideenwerkstatt.

Von Sabine Theil

Weil am Rhein. Dort sorgt Ingo Maier dafür, dass sich heute Abend einige Kinder über ein besonderes Geschenk freuen können – eine Holzlokomotive. Viele Kinder finden Züge spannend, wie alles, was sich bewegt. Mit einer Lok können die Kleinen in ihrer Fantasie in große und kleine Abenteuer eintauchen.

Ingo Maier, der als Kind in Otterbach gelebt hat, hat täglich die Eisenbahn vorbeifahren sehen. Dieser Umstand und die Tatsache, dass Weil am Rhein eine Eisenbahner-Stadt war, inspirierten ihn dazu, im Jahr 2012 eine Lok zu entwerfen. Eigentlich kommt er aus dem Bereich Maschinenbau, hat sich dann später das CAD-Programm selbst angeeignet. Dieses EDV-Programm nutzte er, um die Lok zu designen. Der Entwurf ist eine Mischung aus Dampflokomotive und einem Führerhaus, das die abgerundete Form eines ICE hat und gleichzeitig als Haltegriff dient. Danach hat er für den Schreiner technische Zeichnungen angefertigt und 2013 ins Kandertal in die Produktion gegeben. Der Prototyp war entstanden.

Nun galt es, die Loks mit biologisch abbaubarer Farbe zu bemalen. Der nächste Schritt war die Qualitätsprüfung beim SGS-Prüfungsinstitut. Nach eingehender Prüfung, dazu gehörte etwa auch der Fall-Test aus 80 Zentimetern Höhe, erhielt Ingo Maier das Gütesiegel nach Europäischer Spielzeugnorm.

Die selbst entworfenen Etiketten müssen ausgedruckt, geschnitten und Löcher gebohrt werden. Dazu verwendet er eine Standbohrmaschine und arbeitet ohne Winkel und Zirkel. Es reizt ihn, sein handwerkliches Können, die „praktische Intelligenz“ und das Augenmaß immer wieder neu zu trainieren. Der Bohrer wird auf Arbeitshöhe eingerichtet, die Etiketten unter der angefertigten Holzschablone fixiert, dann das Loch geschossen. Für die Bemalung, zum Beispiel für Logos, probiert er verschiedene Pinsel und Farben aus. Anfangs erledigte er alles rund um die Lok nebenberuflich, inzwischen konzentriert er sich voll darauf. Seine nächste Idee ist, die Lok als einen therapeutischen Bausatz zu entwerfen.

Ingo Maier wird im Kreis der Familie Weihnachten verbringen und seine Lieben mit Entenbrust, Kartoffeln und Zucchini verwöhnen.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading