Weil am Rhein Seltene Gäste zu Besuch im Mattfeld

Weiler Zeitung
Ein großes Exemplar von einem Brachvogel besucht das Mattfeld in Weil am Rhein.          Foto: zVg/Thomas Schwarze

Weil am Rhein . Unter Ornithologen hatte sich die Nachricht rasch

Weil am Rhein - Unter Ornithologen hatte sich die Nachricht rasch herumgesprochen: Im Mattfeld, zwischen der Wiese und dem Dreiländergarten, hielten sich vom 4. bis 13. August zwei „Große Brachvögel“ auf den Mähwiesen auf. Für das Team vom Trinationalen Umweltzentrum (Truz) ist das eine sehr große Freude.

Vom Aussterben bedroht

Der Große Brachvogel ist in Deutschland wie auch in der Schweiz vom Aussterben bedroht. Wenn er hier im Herbst zu sehen ist, dann ist er auf dem Zug in sein Wintergebiet im Mittelmeerraum. Im Mattfeld kommt es ihm zugute, dass fast das ganze Gebiet als geschützte Fauna-Flora-Habitat--Fläche (FFH-Fläche) ausgewiesen ist und die Stadt Weil am Rhein die Wiesen als Ausgleichsflächen im Sinne des Naturschutzes pflegen lässt, erklärt der Truz-Fachbereichsleiter für Umweltbildung, Thomas Schwarze.

Georges Preiswerk von der Ornithologischen Gesellschaft Basel-Stadt, der die beiden Vögel auf seinem regelmäßigen Rundgang entdeckte, hat den Großen Brachvogel hier seit 1993 erst vier Mal gesehen. Für ihn ist der Aufenthalt der Vögel im Mattfeld daher ebenfalls etwas ganz besonderes. Aus Riehen und Basel liegen ihm keine Beobachtungen vor. Der nächst liegende Ort, um Brachvögel zu beobachten, ist der Klingnauer Stausee in der Schweiz.

Beim Brühten gestört

Brachvögel sind Bodenbrüter und bauen ihr Nest meist in niedriger Vegetation, weiß Franziska Warringsholz, die momentan im Truz ihr FÖJ absolviert. Normalerweise sucht der Brachvogel seine Nahrung, die aus Insekten, Würmern und anderen Wirbellosen besteht, in sumpfigen Böden. Doch auch im Mattfeld kann er auf den gemähten Wiesen genügend Futtertiere finden.

Das Mattfeld ist jedoch nicht nur für den Brachvogel interessant, weiß Jérémie Tudoux. So nutzen auch Steinschmätzer und Braunkehlchen die Wiesen sowie die vom Truz angelegten Stein- und Todholzhaufen als Rastplatz. In den Hecken brüten sogar Dorngrasmücken und Neuntöter.

Dass Brachvögel einmal im Mattfeld oder im Landschaftspark Wiese brüten könnten, hält Thomas Schwarze derzeit für ausgeschlossen. Die Flächen sind für diese störungsanfällige Art viel zu klein. Außerdem werden die Vögel durch frei laufende Hunde vertrieben. Umso wichtiger hält Schwarze die Arbeit der Ranger, welche die Hundebesitzer auf die Anwesenheit dieser bedrohten Vögel aufmerksam gemacht haben.

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