Sie sind im Übrigen leicht zu erkennen. Schließlich müssen sie in der Öffentlichkeit immer ihre Sponkluft tragen: Zimmererhose mit großem Schlag, Staude, Weste, Jackett, Hut, Gepäck und Stenz (Wanderstab).
Ehe sich die illustre Wanderschar in traditioneller Arbeitskleidung weiter auf den Weg nach Friedlingen zur Dreiländerbrücke, nach Hüningen und dann Richtung Kandertal machte, wurde das gut gelaunte Septett von Oberbürgermeister Wolfgang Dietz auf dem Rathausplatz aufgehalten, begrüßt und „ausgequetscht“: Sie erzählten ihm bereitwillig, woher sie kommen, wie lange sie sich schon auf der Walz befinden und welcher Zunft sie angehören. Tischler Zimmerleute, Schreiner, eine Holzbildhauerin und ein Steinmetzgeselle standen Rede und Antwort. Während eine Gesellin erst seit drei Monaten fern ab der Heimat unterwegs ist, hat der Erfahrenste der Runde bereits stolze fünf Jahre auf dem Buckel. Sie kommen aus Aalen, Stuttgart, Mühlenbeck (Oberhavel), Kassel, Lüneburg, Eckernförde und Badenweiler-Lipburg.
Apropos Badenweiler-Lipburg: Dort wird am Samstag Paul, der fremde, freireisende Schreiner, seine Wanderjahre beenden. Während der Walz durfte er seinen Heimatort nicht betreten. Nun kehrt er pünktlich zu Weihnachten zurück. Ganz dem Brauch folgend wird er dann bei der so genannten Heimtippelei über das Ortsschild klettern, ehe er von seiner Familie und Freunden in Empfang genommen wird. Auf den letzten Kilometern seiner Wanderjahre, in denen er nicht länger als zwölf Wochen an einem Ort verbringen und kein Geld für Unterkunft und Fahrt ausgeben durfte, wird er von den Wandergesellen aus allen Ecken der Republik begleitet.