Weil am Rhein Simon Basler übergibt nach acht Jahren

Weiler Zeitung
Simon Basler hat den FDP-Ortsverband seit dem Jahr 2012 geführt. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Partei: FDP wählt am Freitag neuen Vorsitzenden / Wolfgang Roth-Greiner nicht mehr Stellvertreter

Weil am Rhein (mcf). Der Weiler FDP-Ortsverband erhält einen neuen Vorsitzenden. Nach acht Jahren an der Spitze der heimischen Liberalen tritt Simon Basler nicht mehr an, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. Sein Stellvertreter, Wolfgang Roth-Greiner, bleibt zwar Mitglied des Vorstands, doch er wird einen Schritt zurücktreten für die Aktualisierung des Teams. Den Vorsitz soll ein männlicher Kandidat übernehmen, der am Freitagabend öffentlich bei der Versammlung den Mitgliedern vorgestellt wird.

Eine Verjüngung der Ortsverbandsspitze stellt angesichts des Alters von Basler, 34, nicht den Grund für die Personalwechsel dar. Vielmehr ist das frühere Gemeinderatsmitglied schon bei der Kommunalwahl 2019 aus beruflichen Gründen nicht mehr angetreten. Mittlerweile arbeitet und lebt Basler in München, wo er als Pressereferent bei einem bedeutenden Hersteller für Bremssysteme tätig ist. Eigentlich sollte schon im Frühjahr die Aktualisierung des Vorstands erfolgen, doch coronabedingt sei dies erst jetzt möglich, so der scheidende Vorsitzende.

Neue Gesichter würden nun nachfolgen, die „frische Ideen und neue Ansätze reinbringen“. Zugleich gehe es angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl und Landtagswahl darum, ein schlagkräftiges Team aufzustellen. Es gebe für alle Posten Interessenten, wobei weitere Mitglieder kandidieren könnten, verweist Basler auf die ab 19 Uhr im Restaurant Ott’s Leopoldshöhe anstehende Sitzung.

In den acht Jahren waren ab der Übernahme des Vorsitzes im Alter von 26 Jahren einige Herausforderungen zu meistern. Schließlich flog im Jahr 2013 die FDP aus dem Bundestag. Dies sei eine schwierige Zeit gewesen, erinnert Basler. Vor Ort blickt er auf zwei „erfolgreiche Kommunalwahlen“, 2014 sowie im vergangenen Jahr.

Einige Höhepunkte und keine Spaßpartei mehr

„Es war eine sehr gewinnbringende Zeit“, vor allem die Wahlen vor Ort umzusetzen und kampagnenfähig zu sein, hebt der heute 34-Jährige rückblickend hervor. Wichtige Politiker wie den damaligen Minister Dirk Niebel habe man nach Weil lotsen sowie grundsätzlich den Dialog mit der Bundes- und der Landesebene sehr lebendig halten können. Auch die Mitgestaltung der kommunalpolitischen Themen betont Basler als prägendes Element des Wirkens als Vorsitzender. „Ein ehrenamtliches Engagement kann ich Jedem empfehlen.“ Dies könne aber auch in Vereinen erfolgen.

Ein negativer Höhepunkt fällt Basler im Gespräch hingegen nicht ein. „Eigentlich gibt es keinen.“ Dies sei auch deshalb der Fall, da er Unterstützung von anderen Vorstandsmitgliedern erfahren habe, wobei der Vorsitzende seinen Stellvertreter Roth-Greiner hervorhebt, mit dem er einige Jahre lang am Weiler Ratstisch wirkte.

Überregional habe es an der Parteispitze unterschiedliche Charaktere gegeben. „Ich bin aber froh, dass wir uns von der Spaßpartei weg bewegt haben, hin zu einer Partei, die Regierungsverantwortung übernehmen kann.“ So sei die FDP schließlich die Partei der Freiheit. Gerade angesichts von Corona und einer damit verbundenen schwierigen Gemengelage sei es wichtig, sich im Diskurs zu positionieren. „Ich habe mich aber nie geschämt, Liberaler zu sein.“ Momente, in denen man anderer Auffassung war, habe es in den zurückliegenden Jahren schon gegeben.

Daher endet für Basler am kommenden Freitag zwar die Arbeit an der Spitze der Weiler FDP, doch: „Ich bleibe Parteimitglied.“ Von Weil am Rhein außerdem schon jetzt ganz verabschieden will sich Basler nicht, schließlich war er nach dem Studium schon einmal zurückgekehrt. „Eine Rückkehr ist nicht ausgeschlossen.“

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading