Weil am Rhein "Sparkasse stabil aufgestellt"

Siegfried Feuchter
Der Vorstand der Sparkasse Markgräflerland freut sich über ein „erfolgreiches Jahr“ (von links): Patrick Glünkin, Ulrich Feuerstein und Peter Blubacher. Foto: Siegfried Feuchter

Trotz Niedrigzinsphase solides Wachstum in fast allen Bereichen. Bilanzsumme 2,5 Milliarden Euro.

Weil am Rhein - Von einer „stabilen Bilanzentwicklung“ sprach gestern Ulrich Feuerstein, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Markgräflerland, als er zusammen mit seinen Vorstandskollegen Peter Blubacher und Patrick Glünkin das Geschäftsjahr 2018 bilanzierte. Sowohl beim Einlagen- als auch beim Kreditgeschäft legte die Sparkasse zu.

Die wichtigsten Zahlen für das Geschäftsjahr 2018

Die Bilanzsumme wuchs um 43 Millionen Euro auf nunmehr 2,5 Milliarden Euro. Das Kreditgeschäft nahm um 69 Millionen auf 1,7 Milliarden Euro zu, während das Einlagengeschäft trotz Niedrigzinsphase um 55 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro gesteigert wurde. „Wir sind sehr zufrieden und blicken auf ein erfolgreiches Jahr“, resümierte Vorstandschef Feuerstein und fügte hinzu: „Die Kunden vertrauen uns.“ Betriebsergebnis Mit dem Betriebsergebnis ist der dreiköpfige Sparkassenvorstand ebenso zufrieden. Trotz anhaltendem Druck auf die Zinsspanne wegen der niedrigen Zinsen konnte ein Jahresüberschuss von fünf Millionen Euro ausgewiesen werden. An Steuern hatte die Sparkasse Markgräflerland sechs Millionen Euro bezahlt. „Wir sind stabil aufgestellt“, betonte Feuerstein mit Blick auch auf die Eigenkapitalquote. Diese liegt bei 20 Prozent.

Kreditgeschäft

Um 69 Millionen Euro legte das Kreditgeschäft der Sparkasse auf 1,7 Milliarden Euro zu. 40 Prozent der Darlehen entfielen auf den gewerblichen Bereich, und 60 Prozent waren Privatkredite. Die Darlehenszusagen im vergangenen Jahr hatten ein Volumen von 346 Millionen Euro und damit 114 Millionen Euro mehr als im Jahr davor, berichtete Vorstandsmitglied Peter Blubacher. Und im Förderkreditgeschäft konnte die Sparkasse Markgräflerland eigenen Angaben zufolge ihre Stellung als Marktführer in der Region halten. 335 öffentlich geförderte Darlehen mit einem Gesamtvolumen von 61 Millionen Euro (+22 Millionen) wurden den Kunden bereitgestellt. Zwei Drittel dieser Förderdarlehen gingen an Firmen.

Einlagengeschäft

Das Einlagengeschäft mit einem Zuwachs um 55 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden bezeichnete Vorstandsmitglied Patrick Glünkin als „gut“. Auch wenn es derzeit keine oder kaum Zinsen gibt, werden die Gelder meistens kurzfristig angelegt: „Viele Kunden versuchen durch eine stärkere Diversifizierung bei den Anlagen eine höhere Rendite zu erzielen.“ Nach wie vor muss die Sparkasse für ihre Einlagen nach dem geltenden EZB-Zinssatz 0,4 Prozent Negativzinsen entrichten. Laut Glünkin verzichtet die Sparkasse weiterhin, diese Negativzinsen an Privatkunden weiterzugeben.

Wertpapiergeschäft

Was das Wertpapiergeschäft anbelangt, war 2018 ein schwieriges Jahr mit Kursschwankungen. Am Jahresende schloss der DAX mit einem Minus von rund 18 Prozent ab, während die Umlaufrendite 0,1 Prozent betrug. Mit einem Wertpapierumsatz von 243 Millionen Euro lag die Sparkasse zwar um 17 Millionen Euro unter dem Ergebnis von 2017, doch damit erzielte sie immer noch ein Ergebnis über dem Durchschnitt. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinsphase („katastrophal“) warb Feuerstein für Investmentfonds als Anlageform.

Bausparen

Bausparen ist unvermindert gefragt. So schloss die Sparkasse im vergangenen Jahr neue LBS-Bausparverträge mit einem Gesamtvolumen von 54 Milliobnen Euro (2017: 51 Millionen Euro) ab. Zudem gab es zur „Absicherung für die Wechselfälle des Lebens“ neue Lebensversicherungsverträge mit einem Volumen von 16 Millionen Euro.

Positiv ist laut Blubacher auch das Immobiliengeschäft verlaufen. 86 Objekte, vorwiegend Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen, mit einem Volumen von 29 Millionen Euro hat die Sparkasse vermittelt. (Zum Immobilienboom siehe separaten Bericht auf dieser Seite).

Girokonten und die Kosten

Die geplante Anhebung der Kontoführungsgebühr um zwei Euro begründete Feuerstein mit den deutlich gestiegenen Kosten. „Hinter jedem Girokonto steckt Qualität, und die Beratung und die Automatisation kosten auch Geld“, sagte der Vorstandschef. Beispielsweise seien zwei Mitarbeiter nur damit beschäftigt, die Konten zu überwachen, um dubiose Überweisungen zu verhindern.

Über die wirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsgebiet der Sparkasse berichten wir noch gesondert.

Zahlen der Sparkasse auf einen Blick

  • Bilanzsumme : 2,46 Milliarden Euro (+1,8%)
  • Kreditvoluumen : 1,68 Milliarden Euro (+4,3%)
  • Einlagen: 1,46 Milliarden Euro (+3,9%), davon Privatpersonen 1,05 Milliarden Euro
  • Mitarbeiter: 364 (Vollzeit 285)
  • Haupt- und Geschäftsstellen: 12
  • SB-Stellen: 12
  • Geldausgabeautomaten: 38
  • Girokonten: 61 167

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