Weil am Rhein Sport und Erlebnis verbinden

Weiler Zeitung
Freuen sich auf den Projektstart im September (von links): Ivan Santivanez Portocarrero, Katerina Rehorkova, Vorsitzender Marc Wannagat und Zweiter Vorsitzender Thomas Klaiber. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Unterstützung: Soziales Sport-Förderprojekt „TT-Scouting“ wird neu ausgerichtet / Zweigstelle in Peru

Der gemeinnützige Verein „We Support Talents!“ richtet sein soziales Sport-Förderprojekt „TT-Scouting“ neu aus. Der Startschuss fällt bereits diesen September mit einem Trainingslager in der peruanischen Andenstadt Huancayo.

Von Daniela Buch

Weil am Rhein. Sportbegeisterten wird fortan die Möglichkeit eines interkulturellen Austausches geboten. „Wir müssen unser Projekt komplett neu ausrichten. Mit den deutschen Behörden lassen sich Maßnahmen zur Förderung und Unterstützung nur sehr schwer realisieren“, stellt Vorsitzender Marc Wannagat vor dem Hintergrund der Erfahrungen im Fall Ivan Santivanez Portocarrero ernüchtert fest. Künftig werde man sich daher nicht allein auf Sporttalente konzentrieren, sondern eine breitere Zielgruppe ansprechen – und die Sportförderung mit dem kulturellen Erlebnis verbinden. Der Austausch wird außerdem auf maximal drei Monate beschränkt, um Probleme mit Aufenthaltsgenehmigungen ausschließen zu können.

Zwischenzeitlich wurde in Peru eine Zweigstelle des Vereins gegründet, der bereits offiziell eingetragen, im peruanischen Tischtennisverband angemeldet ist und von Ivan Santivanez Portocarrero geleitet wird. In Huancayo, einer 400 000 Einwohner-Stadt etwa 250 Kilometer von der Hauptstadt Lima entfernt gelegen, entsteht ein Trainings- und Schulungszentrum. Es wird aus einer Tischtennishalle mit sechs Tischen bestehen sowie Räumlichkeiten für begleitende Workshops, Schulungen und Sprachunterricht.

Weitere Sportarten möglich

Angedacht sind regelmäßige Besuche von internationalen Top-Lehrkräften und eine Zusammenarbeit mit ansässigen Vereinen, Schulen sowie Universitäten. Unterstützung hat der Verein in der deutschen Tischtennisfirma Gewo, der peruanischen Kommission für Export und Tourismus, und der Firma Santi Sport aus Huancayo gefunden.

Tischtennis steht als Sportart derweil noch im Fokus. Langfristig kann sich der Verein aber vorstellen, weitere Sportarten wie Fußball, Laufsport, Volleyball oder Basketball in das Austauschprogramm aufzunehmen. Vorrangiges Anliegen ist es aber zunächst, das Sport- und Bildungszentrum als Anlaufstelle und interkulturellen Treffpunkt zu etablieren, und das Netzwerk auszubauen.

Das Austauschprojekt richtet sich an sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche mit sportlichem Interesse, ambitionierte Hobby- und Leistungssportler, qualifizierte Trainer und Lehrkräfte, Einzelpersonen oder Gruppen, Sportvereine, Schulklassen und Betriebe. Voraussetzung für eine Aufnahme ins Projekt ist die Mitgliedschaft im Verein. Auch sollten Sprachkenntnisse in Englisch oder Spanisch auf Basisniveau vorhanden sein, um sich in Peru verständigen zu können.

Mit Kooperationspartnern werden Unterkunft, Verpflegung, Sporttraining und Turnierteilnahme sowie touristische Leistungen vermittelt. An Kosten müssen Teilnehmer mit etwa 35 Euro pro Tag und Person für das Komplettpaket rechnen, dazu kommen noch die Kosten für den Hin- und Rückflug.

Ivan Santivanez Portocarrero, der sich vergeblich um die Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung bemüht hat, muss am 18. Juni Deutschland verlassen. Am Stützpunkt in Huancayo wird er das Projekt zusammen mit seiner Freundin Katerina Rehorkova koordinieren. Er hofft, die Aufnahme ins peruanische Nationalteam zu schaffen.

 Weitere Infos gibt es auf www.tt-scouting.com/peru

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