Weil am Rhein Stadt prüft weiteres Einsparpotenzial

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Bereits vor geraumer Zeit hat die Stadt die Umstellung der Beleuchtung auf LED veranlasst. Foto: zVg/Stadtverwaltung

Energie: Umsetzung bestehender Richtlinien / Hallenschließungen soll es nicht geben

Bereits vor einigen Wochen hat die Stadtverwaltung Weil am Rhein ein Maßnahmenpaket beschlossen, um im Angesicht der drohenden Gasmangellage im Winter und massiven Preissteigerungen im Energiesektor den Energieverbrauch zu senken. Da das Thema weiterhin im Fokus steht, werden zusätzliche Schritte zur Energiereduzierung geprüft.

Weil am Rhein. Das ist laut einer Mitteilung der Verwaltung auch deshalb von großer Bedeutung, weil der Haushalt der Stadt Weil am Rhein im kommenden Jahr eine extreme wirtschaftliche Belastung erfahren wird. Der Preis für Strom wird nach der ersten Hochrechnung voraussichtlich von durchschnittlich 25 auf 70 Cent pro Kilowattstunde steigen. Der Gaspreis verteuert sich von durchschnittlich acht auf 25 Cent pro Kilowattstunde. Genauere Ergebnisse stehen laut Verwaltung jedoch erst Ende November fest, wenn die gesamte Energiemenge zum jeweiligen Preis an der Börse erworben wurde.

Der Gesetzgeber hat für Nichtwohngebäude seit dem 1. September eine Verordnung beschlossen, welche für Bürogebäude eine maximale Raumtemperatur von 19 Grad Celsius vorgibt. Verkehrs- und Nebenflächen sollen auf maximal 16 Grad Celsius beheizt werden.

Während andere Städte und Gemeinden über die Einstellung des Duschbetriebes diskutieren und temporäre Hallenschließungen in Erwägung ziehen, hat die Verwaltung derzeit nicht vor, den Warmwasserbetrieb in den hiesigen Sporthallen einzustellen oder die Sportstätten für eine begrenzte Zeit zu schließen. „Bei den Hallentemperaturen, die nach der Dienstanweisung bereits jetzt schon zwischen 15 und 17 Grad liegen sollten, möchten wir jedoch in Zukunft die Einstellung auf 17 Grad begrenzen“, heißt es seitens der Stadt.

„Es ist uns bewusst, dass dieser Temperaturbereich sich nicht für jede Sportart gleich angenehm anfühlen wird. Aber um diese schwierige Lage ohne eine grundsätzliche Einschränkung der Nutzung stemmen zu können, sehen wir diesen Schritt als einen wichtigen und wirksamen Beitrag zur Reduzierung der Wärmekosten des (Vereins)-Sports an. Es führt kein Weg daran vorbei, den städtischen Energieverbrauch zu senken und damit Kosten zu sparen“, wird Oberbürgermeister Wolfgang Dietz in der Mitteilung zitiert. Schließlich gelte folgende Faustregel: Wird die Raumtemperatur nur um ein Grad Celsius gesenkt, spart das rund sechs Prozent an Energie.

Umstellung auf LED bereits seit 2014

Derzeit werde landauf und landab die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED beschlossen. In dieses Lied kann die Stadt Weil am Rhein indes nicht einstimmen. Denn: Hier erfolgte nach dem Gemeinderatsbeschluss bereits im Jahr 2013 der Austausch der ersten Leuchtpunkte im September 2014. Die Folge: eine eindrückliche Einsparung des Stromverbrauchs. Bezog die Stadt Weil am Rhein im Jahr 2013 noch 1,09 Gigawattstunden Strom, sank der Wert nach der Umrüstung im Jahr 2017 auf 0,46 Gigawattstunden. Im Jahr 2020 lag dieser Wert bei stetigem Ausbau des Straßen- und Radwegenetzes bei 0,51 Gigawattstunden. Im Schnitt „brennt“ die Straßenbeleuchtung etwa 2000 Stunden im Jahr.

Diese Ergebnisse seien beeindruckend, macht Dietz deutlich. Das frühzeitige Engagement der Stadt und des Gemeinderats in Sachen Klimaschutz lohne sich. Das führe auf der einen Seite langfristig zu einer Kosteneinsparung im Haushalt, andererseits aber auch dazu, dass man jetzt mit solchen LED-Umstellungen im Bereich der Straßenbeleuchtung keine großen Schlagzeilen mehr produzieren könne. Dietz erinnert dabei daran, dass diese Maßnahme seiner Zeit alles andere als unumstritten gewesen sei.

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