Weil am Rhein Stammplätze und Stammkunden

Weiler Zeitung

Tradition: Jahrmarkt auf der Weiler Hauptstraße mit buntem Angebot / Jedes Jahr im Frühjahr und Herbst

Bei idealem Marktwetter tummelten sich gestern wieder Standbetreiber und Kauflustige beim traditionellen Jahrmarkt auf der Weiler Hauptstraße.

Von Saskia Scherer

Weil am Rhein. Rund 70 Händler aus ganz Baden-Württemberg hatten ihre Stände aufgebaut. Neu dabei waren etwa ein Softeis-Stand oder ein Stand mit Bambusreiniger und -tüchern.„Das Einzugsgebiet ist groß und die meisten kommen eigens wegen des Weiler Markts“, erklärte Marktmeister Karl-Heinz Baur, der vormittags gemeinsam mit Mit-Organisator Reiner Wäldele von der Arbeitsgemeinschaft für Veranstaltungen und Werbung (ARGE), Rechts- und Ordnungsamtsleiterin Ellen Nonnenmacher sowie Marktmeisterin Laura Schamberger über den Jahrmarkt flanierte. Das sei früher anders gewesen, berichtete Baur. „Als man noch nicht so mobil war, baute man mehrere Märkte in seine Touren mit ein.“

In Weil sind viele Stände traditionell dabei und haben ihre festen Plätze. So auch jener von Christian Mauch aus Offenburg, der Gürtel, Hüte und Hosenträger anbietet.

Marktstand vom Vater übernommen

Vor ihm betrieb sein Vater den Stand – so kam es auch, dass dieser gestern zum 110. Mal in Weil aufgebaut wurde. Seit 1963 sind die Mauchs nämlich zweimal im Jahr dabei – immer am ersten Freitag im April und im September.

Christian Mauch schätzt die „alten, traditionellen Märkte“. Die Menschen, die bei ihm einkaufen, sind zu 80 Prozent Stammkunden. „Die kommen auch bei schlechtem Wetter“, hat er beobachtet. Der Jahrmarkt in Weil sei ein „vernünftiger, guter Markt“, der sich gut etabliert habe und von den Kunden angenommen werde.

Das war auch gestern wieder der Fall: Ob Kleidung, Spielzeug, Schmuck oder ganz klassisch Magenbrot und gebrannte Mandeln – das Angebot war so bunt wie der Markt selbst. „Außerdem treffen sich die Leute hier und unterhalten sich, das gehört zum Kaufen dazu“, erklärte Wäldele, bevor er an seinem Stand für Messer, Scheren und Holzwaren verschwand.

Morgens vor der Eröffnung verteilte Baur noch die Restplätze, für die sich Kurzentschlossene anstellen können. „Das macht man so in den Anfangsjahren“, wusste Baur zu berichten. Er selbst verkauft an seinem Stand Honig, Tee und Gewürze. Oft werde das Marktgeschäft aber vererbt. Und noch eines wusste der Marktmeister: „Mit dem Stand wandern ist schlecht.“ Wenn man traditionelle Stände nur um wenige Meter verschiebe, würden die Menschen daran vorbeilaufen.

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