Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Das Rathaus platzt aus allen Nähten. Dass räumliche Verbesserungen dringend notwendig sind, ist auch im Gemeinderat unstrittig. Deshalb soll es einen Erweiterungsbau geben. „Derzeit erstellen wir ein Raumbuch, um den Bedarf an neuen Räumen zu ermitteln“, sagt Bürgermeister Christoph Huber auf Anfrage. Auch ein Architektenwettbewerb ist angedacht. Jetzt schon herrscht im Rathaus, in dem 125 Mitarbeiter einschließlich des Nebengebäudes (Hausmeisterwohnung) untergebracht sind, drangvolle Enge. Und dabei braucht die Stadtverwaltung noch mehr Personal, wie Oberbürgermeister Wolfgang Dietz schon vor längerer Zeit angekündigt hat. Wie prekär die Raumsituation in dem 51 Jahre alten Gebäude ist, verdeutlicht Bürgermeister Huber. „Es gibt Büros, die sind mit zwei Leuten besetzt, obwohl sie nur für eine Person ausgelegt sind.“ Hinzu kommt, dass einige Büros aus Brandschutzgründen nicht mehr genutzt werden dürfen. Die Raumnot im Rathaus unterstreicht ebenso Personalleiter Christoph Braun und verweist als Beispiel auf den aufgestockten Gemeindevollzugsdienst. Hier müssen sich nämlich sechs Personen ein Büro teilen. Auch müsse wegen der Flüchtlingsproblematik die Ausländerabteilung aufgestockt werden. Mit  insgesamt 460 Mitarbeitern, davon allein 100 Erzieherinnen in den Kindertageseinrichtungen, ist die Stadt einer der großen Arbeitgeber in Weil am Rhein. Der Gemeinschafts- und Aufenthaltsraum im Untergeschoss des Rathauses, in dem sich über Mittag vor allem zahlreiche auswärtige Mitarbeiter aufhalten, entspreche auch nicht mehr zeitgemäßen Anforderungen.  „Außerdem haben wir viel zu wenig Besprechungszimmer“, erläutert Huber. Nicht einmal für jede Fraktion gebe es einen Raum, weshalb die FDP-Fraktion als kleinste Gruppierung außerhalb des Rathauses tagt. Mit einem Erweiterungsbau verbindet die Stadt das Ziel, die bislang ausgelagerten Ämter und Abteilungen wie Kulturamt, Sozial- und Schulabteilung oder die WWT wieder räumlich isn Rathaus zu integrieren und unter einem Dach zu vereinen. Die Verwaltung wird, sobald die Bedarfsermittlung abgeschlossen ist, das Raumbuch dem Gemeinderat vorlegen. „Wenn die Räte grünes Licht geben, kann vielleicht noch Geld für die Planung im Haushalt 2016 eingestellt werden", sagt Huber, nach dessen Vorstellung sich ein Architektenwettbewerb anbietet. „Bei den jüngsten Großprojekten haben wir gute Erfahrungen damit gemacht, weil man eine Palette an Lösungsvorschlägen bekommt“, fügt der Bürgermeister hinzu.