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Weil am Rhein Start nach dreimaliger Verschiebung

Saskia Scherer
Künstlerin Hannelore Weitbrecht zwischen ihren Arbeiten in der Galerie „Underground“ in Haltingen Foto: Saskia Scherer

Ausstellung: „Naturimaginationen“ werden in der Galerie Underground in Haltingen gezeigt

Weil am Rhein-Haltingen - Eigentlich sollte die Ausstellung „Naturimaginationen“ von Hannelore Weitbrecht schon Ende April in der Galerie „Underground“ in Haltingen gezeigt werden. Doch dann kam der Corona-Lockdown dazwischen. Nach dreimaliger Verschiebung werden die Papierarbeiten und Installationen nun ab dem morgigen Freitag zu sehen sein. Wir haben mit Galerist Rolf Frei und der Künstlerin gesprochen, wie sie die vergangenen Monate erlebt haben.

Teile der Ausstellung waren in Haltingen schon aufgebaut, als der Lockdown kam. „Die Werke blieben dann erstmal dort, aber niemand konnte sie sehen“, berichtet Weitbrecht. Zwar habe die Corona-Krise auch einen Vorteil: „Die Leute sind ausgehungert nach Kultur.“ Als sie im August erstmals wieder ausstellen konnte, in Bernau, kamen insgesamt mehr als 2000 Besucher. „Aber jetzt im Herbst wird wieder viel angeboten. Die Sammler wissen nicht, wohin sie gehen sollen.“

Eine Vernissage gibt es am Freitag nicht. „Bei uns werden aber ohnehin nie Reden gehalten, sondern es ist jeweils ein selbstgedrehter Film über die Ausstellung zu sehen“, erklärt Frei. Vier bis sechs Besucher können diesen gleichzeitig ansehen. In der Ausstellung gilt Maskenpflicht und Abstand halten, außerdem werden die Kontaktdaten erhoben.

Der Galerist hat, als das gesellschaftliche Leben ruhte, das Fotoprojekt „Als die Zeit stehen blieb“ ins Leben gerufen (wir berichteten). Mit dem Fahrrad fuhr er zu einsamen Orten und fotografierte sie. Die Fotos hat er in einer Mappe zusammengefasst, es gab und gibt sie auch zu kaufen. 50 Prozent der Einnahmen waren für Hannelore Weitbrecht bestimmt. „Es gab aber nur einen einzigen Käufer“, bedauert Frei. Eine Galerie könne aber ausschließlich über Verkäufe Einnahmen generieren. Froh ist er deshalb auch darüber, dass eines seiner Fotos aus dem Projekt für das „Corona-Mosaik“ der Stiftung der Sparkasse Markgräflerland zur Förderung von Kunst und Kultur ausgewählt wurde, das noch bis zum 29. November im Markgräfler Museum in Müllheim zu sehen ist. Dafür gab es Geld von der Sparkasse. „Das war sehr großzügig.“

Nun ist er gespannt, wie die neue Ausstellung laufen wird. „Ich rechne aber nicht mit Schlangen vor der Tür.“ Bisher gebe es nur wenige Anmeldungen. „Wir leben nicht in einer kunstinteressierten Region.“ Aus der Schweiz habe er allerdings einen festen Besucherstamm.

Deshalb blicke er der Ausstellung mit eher wenig Freude entgegen. „Es war mühsam, bis es so weit war.“ Natürlich freue man sich über Besucher, aber er und seine Frau Christine, mit der er die Galerie betreibt, würden vor allem Angst verspüren, dass das Interesse gering bleibt. „Wir haben ja auch eine Verpflichtung gegenüber der Künstlerin.“ Auch was sonst noch alles in der Welt passiert, belaste ihn sehr.

Seine „Laune hochgehalten“ hat Frei mit seinen eigenen Projekten, wie er sagt. Gerade arbeitet er an einem Buch mit dem Titel „Moments – Meine Reisen nach Afrika“. Rund 20 Mal hat Frei den Kontinent bereits bereist. In dem Buch geht es um die Länder Südafrika, Botswana, Mosambik, Namibia und Simbabwe.

Die Ausstellung „Naturimaginationen“ von Hannelore Weitbrecht ist bis zum 15.  November in der Galerie „Underground“ zu sehen. Öffnungszeiten sind Freitag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Nach Anmeldung können Interessierte auch an anderen Tagen in Ruhe die Ausstellung in den verschiedenen Räumen besuchen. Kontakt: Tel. 07621/161 26 72 oder E-Mail underground@rolf- frei.de

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