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Weil am Rhein 250 Künstler nach Weil geholt

Beatrice Ehrlich
Stefan Winterle vor einer Tapete des Künstlers „CMPone“, einem langjährigen Wegbegleiter, Freund und Ratgeber. Foto: Beatrice Ehrlich

Stefan Winterle hat der Colab-Gallery seinen Stempel aufgedrückt.

Winterles letzter Tag als Kurator fällt zusammen mit der Finissage der „Public Provocations“, einer viel beachteten Schau, die über viele Jahre hinweg seine Handschrift getragen hat. Graffiti-Künstlern aus aller Welt und solchen, die ihre Wurzeln in der Street Art haben, wurde hier, über dem Verkaufsraum des Bekleidungsherstellers Carharrt in Weil am Rhein, eine Bühne gegeben.

Viele Werke verkauft

Auch die aktuelle Ausgabe ist auf großes Interesse gestoßen, wie Winterle erfreut feststellt. Eine große Zahl roter Punkte zeige, dass sich Käufer und Galeristen für die hier ausgewählten Werke interessieren.

„Das zeigt, dass wir verschiedene Geschmäcker angesprochen haben.“ Wie es weiter geht mit den „Public Provocations“ ist noch nicht ganz klar. Winterle ist es wichtig, zu betonen, dass sein Nachfolger Daniel Künzler diesbezüglich freie Hand hat. „Ich kann froh sein, dass ich einen guten Nachfolger habe“. Als Angestellter zu arbeiten wie dieser, kam ihm aber nie in den Sinn. Er sei immer selbstständig gewesen und werde dies auch bleiben, betont der Künstler und Kurator, der sich nun verstärkt seiner eigentlichen großen Leidenschaft widmen will: der Malerei. Was „austüfteln“ will er von seinem Atelier in Ötlingen aus. Das sei ein schöner Ort, mit richtigem Potential. „Mir wird bestimmt nicht langweilig“, ist er sich sicher. Derzeit seien die Wände des Ateliers aber noch leer, seit er vor kurzem einige Werke habe verkaufen können.

Kein „Abschied forever“

Dennoch: Für Winterle ist es kein „Abschied forever“. Er bleibe der Galerie erhalten, werde aber einfach in die zweite Reihe treten – in beratender Funktion und als helfende Hand, wenn man ihn braucht.

Der Street-Art-Kenner geht den Schritt zurück aus der ersten Reihe bewusst: „Ich freue mich drauf, jetzt wieder Zuschauer zu sein“. Es sei einfach der richtige Moment, das Team sei eingespielt, Künzler, der schon seit zwölf Jahren an Bord ist, kenne sich aus.

Große Fußspuren

Als Kurator zahlreicher erfolgreicher Ausstellungen – rund 250 Künstler hat er in diesem Zusammenhang nach Weil am Rhein geholt – kann Winterle auf eine produktive Zeit zurückschauen, er hinterlässt große Fußspuren. Dass ihm diese Arbeit auch selbst sehr am Herzen gelegen hat, räumt er umstandslos ein: „Es war mir immer wichtiger, andere zu zeigen als meine eigenen Sachen.“

In der Colab Gallery liegt der Fokus nach der Finissage der „Public Provocations“ schon auf der nächsten Schau, die am 4. Dezember ihre Pforten öffnet und bis zum 15. Mai gehen soll. „Fandalism – Graffiti before Mainstream Adoption“ heißt ihr Titel.

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