Weil am Rhein Stets für die Patienten da

Weiler Zeitung
Markus Grether (l.) freut sich darauf, die Nachfolge von Roland Kutzner anzutreten, der in den Ruhestand geht. Zum Abschied haben Patienten den Baum vor der Praxis bunt dekoriert. Foto: Ingmar Lorenz

Medizin: Markus Grether übernimmt die Praxis von Roland Kutzner an der Traubengasse in Alt-Weil

Es ist ein fast lückenloser Übergang: Mehr als 30 Jahre lang war Roland Kutzner als Hausarzt für die Patienten da. Nun geht er in den Ruhestand. Sein Nachfolger steht indes bereits in den Startlöchern: Markus Grether übernimmt ab dem morgigen Freitag die Praxis an der Altweiler Traubengasse.

Von Ingmar Lorenz

Weil am Rhein. Über alle möglichen Kanäle hatte Roland Kutzner bereits seit geraumer Zeit nach einem Nachfolger gesucht. Er hatte inseriert und sich bei Kollegen umgehört, allerdings ohne Erfolg. Schließlich war es purer Zufall, dass er und Markus Grether sich kennenlernten. Bei einer Fortbildung, die beide besuchten, hatte Grether auf gut Glück mitgeteilt, dass er nach einer Praxis sucht. „Da bin ich natürlich hellhörig geworden“, sagt Kutzner. Die beiden kamen ins Gespräch und stellten fest: Es passt.

Das Resultat ist eine typische Win-win-Situation: Grether übernimmt eine moderne, funktionierende Arztpraxis, während Kutzner seine Patienten in guten Händen weiß. Diese profitieren damit ebenfalls von dem „fliegenden Wechsel“, der auch deshalb wichtig ist, weil es sich um eine verhältnismäßig große Praxis handelt und damit um einen wichtigen Baustein der ärztlichen Versorgung in Weil am Rhein.

Verschiedene Schwerpunkte gesetzt

Ebenso wie Kutzner ist auch Grether Facharzt für Allgemeinmedizin. Die Schwerpunkte, die die beiden Ärzte während ihrer Facharzt-Ausbildung gesetzt haben, unterscheiden sich jedoch. Während Kutzner Stationen etwa im Bereich der Gynäkologie und der Chirurgie durchlaufen hat, setzte Grether seinen Fokus eher auf die Innere Medizin, besonders auf die Bereiche Kardiologie (Herz) und Gastroenterologie (Magen und Darm). „Ich werde einige neue Geräte anschaffen“, erklärt Grether, betont aber zugleich, dass es keine größeren Veränderungen für die Patienten geben wird. Als Hausarzt bleibe er bei allen Krankheitsbildern erster Ansprechpartner, sagt der aus Blansingen stammende Arzt.

Die Abwechslung reizt Grether am Beruf des Allgemeinmediziners besonders. „Die Patienten kommen mit den unterschiedlichsten Symptomen“, erklärt er. Auch wenn nicht selten für weitere Behandlungen an einen anderen Facharzt überwiesen werde, sei die Diagnostik stets eine spannende Herausforderung. „Man muss sehr gründlich sein.“

Eben diese Vielfalt hatte seinerzeit auch Kutzner dazu bewogen, den Pfad des Allgemeinmediziners einzuschlagen. Bereits als Zwölfjähriger habe er den Entschluss gefasst, Arzt zu werden, erinnert er sich.

Vielfalt der Tätigkeiten als Hausarzt ist reizvoll

In den mehr als 30 Jahren, in denen er als Hausarzt in Weil am Rhein tätig war, habe sich einiges verändert. Die Tätigkeiten der Hausärzte wurden im Lauf der Zeit stärker an die Fachärzte übergeben. Trotzdem habe der Allgemeinmediziner und Hausarzt für den Patienten stets seine hohe Bedeutung behalten.

Ein wichtiger Schritt bei der Modernisierung seiner Praxis war die Digitalisierung, die Kutzner bereits im Jahr 2007 umsetzte. „Eine Praxis kann heutzutage einfach nicht mehr mit Karteikarten arbeiten.“ Auch dieser frühzeitigen Hinwendung zum Digitalen ist es zu verdanken, dass der Wechsel nun so zügig ablaufen kann.

Zugleich wird auch vieles, was sich etabliert und bewährt hat, weiterhin Bestand haben. Dazu gehört etwa, dass Grether die Sprechstundenhilfen und die Reinigungskraft übernimmt, die bisher in der Praxis gearbeitet haben. Und auch Hausbesuche wird es weiterhin geben.

„Mein Nachfolger bekommt eine sehr nette Patienten-Klientel“, sagt Kutzner. Ein wenig hat Grether die Patienten auch schon kennengelernt, unter anderem im Lauf der vergangenen Woche, in der er bereits in der Praxis vor Ort war. Dabei ging es auch darum, die Arbeitsweise seines Vorgängers kennenzulernen, sagt Grether. „Dabei kann man noch so manches lernen.“

Grether freut sich nun darauf, dass es losgeht und betont zudem, dass weitere Patienten, egal ob privat oder gesetzlich versichert, in der Praxis willkommen sind.

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