Dank seines Teams sei es ihm auch möglich gewesen, sich auf die Behandlungen zu konzentrieren. Denn das Verhältnis von Verwaltungsaufgaben und Behandlungszeit habe sich gründlich verschoben, ersteres dominiere mittlerweile klar. Thron erinnert sich noch, wie früher mit Karteikarten gearbeitet wurde. „Aneinander gereiht ergab sich eine Länge von 60 Metern.“ Mittlerweile sei die Praxis quasi papierlos – dafür würden auch immer mehr Daten generiert. „Auch die Abhängigkeit von externen Dienstleistern nimmt zu“, ergänzt Benecke.
Weil am Rhein (sas). Was hat Laura Benecke dazu bewogen, die HNO-Praxis im Ärztehaus zu übernehmen? „Die Entscheidung ist komplex“, meint sie. „In einer Praxis kann man selbstbestimmt arbeiten – gleichzeitig trägt man aber auch selbst die Verantwortung“, erläutert sie. Dort sehe sie Patienten immer wieder. „Man kennt sich, die Bindung wächst. Das ist wichtig.“ Man begegne sich auch auf einer persönlichen Ebene. Im vergangenen halben Jahr hat sich die 37-Jährige bereits in der Praxis eingearbeitet. „Es ist also kein Sprung ins eiskalte Wasser“, lacht sie.
In der Forschung in Basel aktiv Benecke hat in Frankfurt studiert und dann in einer HNO-Klinik in Mainz gearbeitet. „Mein Chef war zufällig auch der Doktorvater meines Vaters“, erzählt sie. Da Frank Thron auch weiterbilden darf, wechselte sie zu ihm. 2016, nach einem Jahr Elternzeit, fing sie am Unispital in Basel an, wo sie ihre Facharztausbildung beendete. In ihrer Doktorarbeit befasste sich die 37-Jährige mit dem Thema HNO-Onkologie. In Basel ist sie nun nach wie vor in der Forschung aktiv. Sie ist Gastwissenschaftlerin am Departement Biomedizin am Unispital.
In der HNO-Praxis will sie die Allergologie – eine medizinische Fachrichtung, die sich mit den Allergien beschäftigt – weiter intensiv betreiben. „Das halte ich für sehr wichtig.“ Auch die Tumornachsorge liegt ihr am Herzen, damit hat sie sich bereits jahrelang beschäftigt. Ansonsten werde das gesamte HNO-Spektrum angeboten. Es gebe auch keinen Aufnahmestopp für Patienten, betont Benecke. „Menschen melden sich bei uns meist mit akuten Problemen, da nützt ein Termin in drei Monaten nichts.“