Erst vor einem Jahr hatte Kastl in Weil die im Jahr 1977 gegründete und von ihm im September 2006 übernommene Buchhandlung Müller in die Buchhandlung Kastl umbenannt. „Es wäre ja albern, wenn wir einen Ort weiter unter anderem Namen firmieren“, hatte er seinerzeit erklärt. Nun musste Kastl erkennen, dass er das Arbeitsaufkommen unterschätzt hat, zwei Filialen zu betreiben.
Bei Thalia habe er keine große Überzeugungsarbeit leisten müssen. „Da hat die schöne Buchhandlung in Weil für sich gesprochen.“ Dass damit ein inhabergeführtes Geschäft an eine Buchhandels-Kette mit rund 290 Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz übergeben wird, sieht er nicht als Problem für den Weiler Einzelhandel an. Große Firmen würden bessere Konditionen heraushandeln können. Für die Kunden würde sich nicht viel ändern, da die bisherigen sechs Mitarbeiter von Thalia weiter beschäftigt würden.
Kastl soll in beratender Funktion für Thalia tätig bleiben und den Inhaberwechsel aktiv mitgestalten, wie es heißt. „Thalia wird ganz sicher auch mit neuen Ideen unsere bisherige Kundschaft in Weil für sich überzeugen“, glaubt der 61-Jährige.