Erst einmal soll mit einem überschaubaren anspruchsberechtigten Personenkreis begonnen werden, erklärte auch Claus Weibezahl (CDU) – und nicht mit einem „wirren und undefinierbaren Personenkreis“. Schritt für Schritt will auch Eva Bozenhardt vorgehen und erst einmal mit den Familienpass-Inhabern anfangen. Die Gefahr einer Unterwanderung der Zeitkarten führte zudem Bürgermeister Rudolf Koger ins Feld. Im Gegensatz zur Familienpass-Lösung, die personell gut händelbar sei, müsse bei einer Ausweitung hier nachgelegt werden.
SPD: "Gegen-Argumente an den Haaren herbeigezogen“
„Offenbar ist man nicht bereit, sich Gedanken zu machen“, kritisierte Foege mit deutlichen Worten die Verwaltungsspitze. Teilweise seien hier Argumente „an den Haaren herbeigezogen“. So gehe es eigentlich darum, ÖPNV-Nutzer zu gewinnen und damit den Verkehr auf der Hauptstraße und auf anderen Straßen im Stadtgebiet zu reduzieren. Einen finanziellen Beitrag zum Ein-Euro-Ticket könnte die Erhöhung der Parkgebühren an der Hauptstraße leisten, schlug Grünen-Stadträtin Sütterlin vor. Der von ihrer Fraktion beantragte Mobilitätsmanager könne sich mit um die Ticket-Abwicklung kümmern.
Letztlich blieb es bei der „kleinen sozialen Wohltat“, wie Foege die Familienpass-Lösung beim Ein-Euro-Ticket beschrieb. Sowohl er als auch die Grünen vermissten unterm Strich die Klimakomponente bei der Einführung des Tickets für einen Euro. Dieses wurde bei drei Enthaltungen von den Grünen aber einstimmig abgesegnet.
Probelauf auf ein Jahr
Demzufolge erhalten Inhaber des Familienpasses ab dem 1. Januar als Probelauf für ein Jahr die Viererkarte zum Preis von vier Euro, mit der nicht erst ab 9 Uhr, sondern zu jeder Tageszeit gefahren werden kann. Jede anspruchsberechtigte Person kann maximal zwei Viererkarten pro Monat kaufen. Die Verwaltung rechnet mit jährlichen Kosten von 14 000 Euro.
Ob diese Ermäßigung dauerhaft eingeführt wird, soll erst abgestimmt werden, wenn sich der Landkreis damit näher beschäftigt hat. Denn: Grundsätzlich ist der ÖPNV Sache des Landkreises. Weil am Rhein kümmert sich aber freiwillig um den Stadtverkehr, um hier ein passenderes Angebot zu unterbreiten.