^ Weil am Rhein: Töne statt Tristesse - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein Töne statt Tristesse

Marco Fraune
 Foto: sba/Martin Schutt

Corona: Musikschul-Leiter zieht trotz gewisser Einschränkungen eine positive Zwischenbilanz

Weil am Rhein - Um keinen Corona-Infektionsherd zu bilden, werden in der Weiler Musikschule einige Kraftanstrengungen unternommen. Vom Teil-Lockdown ist die Einrichtung weitgehend verschont, doch Einschränkungen gibt es. Dennoch zieht Leiter Karl Gehweiler eine zufriedenstellende Zwischenbilanz der Corona-Zeit.

Sowohl für 1850 Schüler als auch die 33 Lehrkräfte sind es besondere Zeiten. Neben dem einzuhaltenden Abstand von zwei Metern gehört auch das Tragen von Masken vom Eingang bis zum Platz zur neuen Realität. Ein normaler Unterricht kann für die meisten jedoch erfolgen. Lediglich für die drei Kinderchöre fehlen räumliche Möglichkeiten, die Auflagen einzuhalten. Beim großen Orchester wird nicht mehr mit mehr als 20 Personen geprobt, sondern in kleineren Gruppen und mit Abstand. Festliche Konzerte fehlen hingegen. „Alle Veranstaltungen sind abgesagt“, bedauert Gehweiler. Die Möglichkeit, sich zu präsentieren, gehe damit ebenso verloren wie die Chance auf Eigenwerbung. „Wir sehen angesichts der Pandemie aber die Sinnhaftigkeit der Corona-Verordnung.“

Beschwerden habe es außerdem noch nicht gegeben. „Es läuft astrein.“ Um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten, müssen die Bläser dann eben hinter durchsichtigen Duschvorhängen spielen. Auch das Lüften hat sich schon eingespielt.

Bei Begleiterkrankungen müssen Musikschüler zuhause bleiben. Es gibt aber auch für die in der Quarantäne befindlichen Schüler die Möglichkeit, online mit dem Lehrer zu musizieren. Gemeinsam vereinbaren beide einen passenden Termin. Seinen Theorie-Unterricht hält Schulleiter Gehweiler außerdem online. „Es gibt dort keine Abstriche.“

Veränderungen gibt es hinsichtlich der Probeorte. Die durchschnittlich mehr als 530 Unterrichtsstunden in der Woche verteilen sich normalerweise auf alle Schulen an zahlreichen Unterrichtsstätten. Nun erfolgte eine Zentralisierung, um die Reinigung optimieren zu können – es geht ins Alte Rathaus, in die Karl-Tschamber-Schule, ins Haus der Volksbildung, in die Alte Schule Haltingen sowie in den ehemaligen Oberlin-Kindergarten in Binzen. Im Rahmen der instrumentalen Grundschule kommen die vier Grundschulen hinzu, also die Karl-Tschamber-Schule, die Leopoldschule, die Rheinschule und die Ötlinger Schule. Im Gegensatz zum ersten Lockdown, als seinerzeit nur Einzel- und Kleingruppen erlaubt waren, läuft das Angebot hier nun weiter.

Gehweiler kann außerdem aufatmen, dass die Musikschüler der Einrichtung die Treue halten. Nur sehr wenige würden aus medizinischen Gründen außerdem daheim bleiben. „Die Deputate sind ausgelastet.“

Mit derzeit noch einmal anspruchsvollerer Arbeit als Leiter ist Gehweiler konfrontiert. Ob es immer noch Spaß macht? Wenn, wie kurz vor den Herbstferien der Fall, ein Betretungsverbot für die allgemeinbildenden Schulen zuerst ausgesprochen, doch dann wieder zurückgenommen wird, fällt die Antwort klar aus: „Das hat keinen Spaß gemacht.“ Doch das sei die Ausnahme. So schätze er gerade jetzt auch seine weiterhin praktizierte Arbeit an der Basis. Und dann merkt Gehweiler auch, dass sich „ein positives Bild“ ergibt.

„Ich wünsche mir natürlich, dass der Stress aufhört.“ Denn sein Anspruch sei schließlich, dass die Musikschule gut läuft. Gehweiler: „Die Kinder und Eltern sind auch sehr dankbar.“ Und diesen spricht er angesichts der Einhaltung der Auflagen ein großes Lob aus. Und: „Die Schüler haben aktuell mehr Zeit zum Üben. Das ist ein positiver Effekt.“

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