Weil am Rhein „Tolles Zeichen in spannender Zeit“

Marco Fraune

Guggemonsterkonzert: Bestens gefüllter Rathausplatz lässt IG aufatmen / Basler feiern, andere sagen ab

Weil am Rhein - Die IG Weiler Straßenfasnacht konnte am Samstagnachmittag aufatmen. Trotz der aktuellen Diskussionen um eine mögliche Coronavirus-Ansteckungsgefahr ließen sich viele Guggemusik-Fans das achtstündige Monsterkonzert auf dem Rathausplatz nicht entgehen. Und sie kamen auf ihre Kosten, wenn auch das Wetter nicht durchweg mitspielte.

Die Baslerin Sue Ruch wollte gemeinsam mit den „Zämmegwyrflete“ die Fasnacht nicht komplett ausfallen lassen. Daher hatte die Närrin gegoogelt und war dabei auf das Monsterkonzert in der deutschen Nachbarstadt aufmerksam geworden. „Ich wusste gar nicht, dass es hier auch einen Umzug gibt“, liege ansonsten der Fokus lediglich auf der Basler Fasnacht. Doch da diese wegen des Coronavirus’ komplett abgesagt wurde, ging es mit acht Kindern, fünf Erwachsenen und drei Einkaufswagen nach Weil. Letztere waren randvoll gefüllt mit Konfetti, Popcorn, Plüschtieren, Orangen und Süßigkeiten, die nach und nach verteilt wurden.

Etwa 1500 Besucher

„Die Zämmegwyrflete“ zeigten sich dann ausnahmsweise mal in Weil bester Laune, im Gegensatz zu der Guggemusik-Gruppe „Provokante“ aus Binningen, die laut Monsterkonzert-Organisator Alois Dufner kurzfristig abgesagt hatten. Wegen der Absage der Basler Fasnacht hätten die Musiker überhaupt keine Lust mehr auf Fasnacht gehabt, so die Begründung.

Bei den insgesamt etwa 1500 Besuchern und den auf den zwei Bühnen stehenden Musikern der 17 Gruppen war das anders. Diese feierten gemeinsam ein begeisterndes Konzert, das am Abend dann aber von Regen und kontinuierlich von Wind garniert wurde. Dass in der „spannenden Zeit“ wieder so viele dabei waren und den Rathausplatz füllten, lobte mit strahlender Miene Moderator Frank Schmohl als „tolles Zeichen“.

Vier Weiler, 13 Auswärtige

Vier Guggemusik-Formationen hatten beim Konzert ein Heimspiel. Den Startschuss machten die „Notehobler“, die aktuell ihr 44-jähriges Bestehen feiern und mit ihrem neuen Kostüm daherkamen, natürlich wieder an den Clown angelehnt.

Die viertälteste Gugge aus Deutschland und älteste Gugge von Weil sind die „Zinke-Waggis“. Auch sie traten anlässlich ihres 55-Jahr-Jubiläums mit neuem Kostüm auf, als Cowboys.

Das Trio der Jubilare vervollständigten die „Quaakdäsche“, die im November ihr 33-jähriges Bestehen gefeiert haben und von zehn fasnachtsangefressenen Frauen gegründet wurden. Nicht fehlen durften die „Node-Spucker“, die sich vor kurzem neu formiert haben.

Mit üblichen Organisationsproblemen ist Dufner bereits vertraut. „Man kann gar nicht den Plan einfach runterfahren.“ So musste in diesem Jahr nicht nur Ersatz für die Provokante gefunden werden, was die Node Chaode sowie die Sumpfgumber Guggenmusik, beide aus Grenzach-Wyhlen, übernahmen. Außerdem kam noch die Frösche Cligge-Hölstein als Ersatzgugge für die Geslach Gugge. Diese und die anderen Gruppen boten nicht nur kräftig schräge Töne, sondern auch Hingucker-Gewänder. „Schon jetzt ist mehr los als im Vorjahr“, freute sich daher Dufner am späten Nachmittag – bevor dann später der Regen niederging.

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