Weil am Rhein Tracht im Wandel der Zeit

Weiler Zeitung
Im Beisein zahlreicher Besucher und Vertreter von regionalen Trachtenvereinen wurde die Ausstellung eröffnet. Foto: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Vernissage: Ausstellung in der Ötlinger Dorfstube eröffnet

Weil am Rhein-Ötlingen (dab). Seit Sonntag ist im Museum Dorfstube in Ötlingen die Sonderausstellung „Unter d’Hube cho“ mit Leihgaben aus der Privatsammlung von Thomas Hofer und Fred Wehrle vom Trachtenverein Kandern zu sehen. Beleuchtet wird die Markgräfler Tracht im Wandel der Zeit.

Der französische Schriftsteller Victor Hugo erwähnte die Markgräfler Tracht in seinen Aufzeichnungen anlässlich einer Reise von Freiburg nach Basel im Jahr 1839 und verglich die aus Seidenbändern in Form einer Schleife zusammengenähte Kopfbedeckung der Frauen poetisch mit einem „großen schwarzen Schmetterling“.

Die Sonderausstellung besticht durch ihre eindrückliche Auswahl an authentischen Trachten, Kopfbedeckungen und Schmuck, dazu eine reiche Fülle an alten Fotos und Kunstwerken, die einen vertiefenden Einblick in das Thema ermöglichen, und lokale Bezüge herstellen. So erinnert etwa eine Aquarellzeichnung von Margret Scherer Wagner, ein Jugendbildnis von Elsa Kreutner (geborene Wechlin), an die langjährige Kirchendienerin in Ötlingen, die ihr ganzes Leben lang Tracht trug.

„Es freut mich, dass diese Herbstausstellung zustande gekommen ist“, sagte Fritz Güthlin, Vorsitzender des Fördervereins der Dorfstube. Auch freute er sich über die große Zahl an Trachtenträgern, die zur Vernissage gekommen waren und dadurch ein lebendiges Bild abgaben. Einen besonderen Dank richtete er an Monika Cerff, die sich seit Jahren um die Organisation der Ausstellungen verdient gemacht habe.

Für die Besucher gaben Wehrle und Hofer eine Einführung zur Ausstellung und erklärten das Aufkommen der Tracht vor dem Hintergrund der Entstehung von Zünften und Manufakturen, Kleiderordnungen, politisch-kulturellen Rahmenbedingungen sowie geografischen und modischen Einflüssen. Die Schäfer-Romantik im 18. Jahrhundert etwa, die im großen flachen Sonnenschein-Hut deutlich wird, mit vier Rosetten für die Jahreszeiten und 26 Strahlen als Symbol für den Halbmond und die Wochenanzahl eines halben Jahres.

Heimatdichterin Christa Heimann trug in Versen die Wertschätzung und Liebe zur Tracht vor, die auch in der zeitgenössischen Moderne noch einen festen Platz habe. Begleitend zur Ausstellung haben Hofer und Wehrle eine Broschüre mit dem Titel „Leute, Kleider, Trachten“ erstellt, die zur Ansicht ausliegt.

 Die Ausstellung kann bis zum 27. Oktober sonntags von 15 bis 17 Uhr besucht werden.

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