^ Weil am Rhein: Tram, Autos, Radfahrer und Fußgänger in Einklang bringen - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein Tram, Autos, Radfahrer und Fußgänger in Einklang bringen

Beatrice Ehrlich
Nicht nur an die Tram und Autos, sondern auch an Fußgänger und Radfahrer soll bei der Weiterführung der Tram 8 nach Alt-Weil gedacht werden. Foto: Beatrice Ehrlich

Beim Perspektivforum zum Thema „Tram 8+“ im Rathaus wurden Grundlagen für künftige Planungen vorgestellt.

Seit gut einem halben Jahr läuft der Bürgerbeteiligungsprozess, der sich intensiv mit dem Thema „Tram 8+“ beschäftigt. Dabei ging es nicht nur um die Verlängerung der Tram 8 vom Zentrum hinauf nach Alt-Weil, sondern auch um die Neugestaltung des gesamten Straßenraums der Hauptstraße. Mit dem „Perspektivforum“, das am Donnerstag im gut besetzten Sitzungssaal im Weiler Rathaus stattfand, ist nun eine erste Wegmarke erreicht worden. Den anwesenden Weilern wurden die Ergebnisse der umfangreichen Beteiligungsformate präsentiert und die Leitlinien für eine künftige Planung aufgezeigt.

Künftige Planer müssen viele Punkte beachten

Dazu wurde vom Ingenieurbüro Firu aus Kaiserslautern ein Zukunftsbild entwickelt. In fünf Leitlinien und einem „Themenkompass“ mit acht Leitthemen, die Patrick Torakai vorstellte, sind die wichtigsten Ergebnisse aus dem Gesamtprozess zusammengefasst. Ergänzt wurden diese durch Visualisierungen ausgewählter Streckenpunkte. Dieses Zukunftsbild soll künftig Planern als Grundlage an die Hand gegeben werden, schreibt Firu in seinem Abschlussbericht.

Eine anspruchsvolle Aufgabe: Denn gefordert wird darin unter anderem ein durchdachtes Parkkonzept als Grundlage für weitere Planungen, da Parkplätze wegfallen. Barrierefreie Parkplätze in der Näher von Apotheken und Ärzten müssten erhalten werden, die Verlagerung des Parkverkehrs in die Nebenstraßen verhindert werden. Außerdem soll ein „schlüssiges Verkehrskonzept“ erstellt werden, das Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer gewährleistet.

Fahrräder und Autos in harmonischem Miteinander

Eine durchdachte Fahrradinfrastruktur soll entlang der Tramlinie ebenso Platz finden wie die Autos, die weiterhin durch die Hauptstraße fahren können sollen. Vor- und Nachteile eines Grüngleises sollen abgewogen, die Anlieger angemessen eingebunden sowie der Erhalt des Vegetationsbestands gesichert werden. An den Plätzen entlang der Strecke sollen attraktive Plätze zum Verweilen geschaffen werden während zugleich die Multimodalität im Verkehrsraum gefördert und unterstützt werden soll, durch E-Ladestationen, Fahrradabstellflächen und anderes. Eine durchgehende Bürgerinformation über den Planungs- und Bauprozess wird ebenso dringend empfohlen wie eine Stärkung des lokalen Einzelhandels während der Bauphase. Anzustreben seien ein einfaches Ticketsystem und günstige Tickets.

Läublinpark bleibt, wie er ist

Der Läublinpark soll entgegen der ursprünglichen Planung auf Protest der Bürgerschaft hin vollständig erhalten, und die Wendeschleife für die Straßenbahn außerhalb des Parks umgesetzt werden, etwa in einem Kreisverkehr dort, wo sich derzeit die Römer- beziehungsweise Hinterdorfstraße mit der Hauptstraße kreuzen.

Hier könnte künftig eine Wendeschleife für die Tram 8 entstehen. Foto: Beatrice Ehrlich

Schlussendlich wird auch festgehalten, sich die Möglichkeit einer künftigen weiteren Verlängerung der Tram nicht zu versperren.

Grundsätzlich habe man bislang geprüft, stellte Firu-Leiter Andreas Jacob etwas vereinfacht da, ob eine Tram denn überhaupt unterzubringen ist. Viele Details stünden noch aus. „Und bei diesem weiteren Prozess ist klar, dass der künftige Planer nicht im stillen Kämmerlein operieren kann.“

Begleitgruppe will weiter am Ball bleiben

Denn: Die Begleitgruppe, die den Prozess in den vergangenen Monaten bei regelmäßigen Treffen kritisch begleitet hat, will weitermachen. Fünf ihrer Mitglieder hatten beim Perspektivforum ihre Standpunkte vorgestellt (wir berichteten).

Wie geht es weiter? Die Verwaltung wird im März den Gemeinderat in einem ersten Schritt über den Bürgerbeteiligungsprozess informieren, die Leitlinien bekannt geben und die Empfehlung aussprechen, den Prozess der Bürgerbeteiligung weiter fortzuführen. Erst im zweiten Schritt, wenn die Betriebskosten und die Höhe der Zuschüsse konkret sind, soll dann der „Billigungsbeschluss“ folgen.

Weitere Infos, Präsentationen und Dokumentationen gibt es auf der Homepage der Stadt Weil am Rhein unter: www.weil-am-rhein.de/start/rathaus/tram8plus

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