Der Altweiler Eisenbahntunnel ist zwar sanierungsbedürftig, doch einen akuten Handlungsbedarf sieht die Deutsche Bahn aktuell nicht. Genauere Untersuchungen müssen zuvor noch erfolgen. Von Marco Fraune Weil am Rhein. Insgesamt vier Kategorien gibt es bei der Bewertung des Zustandes von Bahntunnel. Die Abstufungen reichen von keinem Handlungsbedarf bis zum akuten Handlungsbedarf. Die Bahn-Verbindung durch den Tüllinger zwischen Weil am Rhein und Lörrach fällt in die dritte Kategorie. Damit besteht Handlungsbedarf, aber dieser ist nicht so akut, dass das Bauwerk einsturzgefährdet ist. „Es muss in absehbarer Zeit etwas getan werden“, erklärt Bahnsprecher Roland Kortz im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Sanierungsplan liegt erst einmal in der Schublade. Denn ein paar Jahre könne es schon noch dauern, bis die Arbeiten in Angriff genommen werden. Ein Haushaltsposten für die Sanierung existiert noch nicht. Unklar ist aber auch, wie groß der Handlungsbedarf überhaupt ist. Genau das werde ermittelt, wenn es konkreter wird, schildert Kortz weiter. Noch könnten daher keine Aussagen über die möglichen Kosten der Sanierung gemacht werden. Kortz: „Es muss etwas an dem Stein gemacht werden. Was genau, das kann ich im Moment nicht sagen.“ Der Bahntunnel ist bereits in die Jahre gekommen. Das 864 Meter lange Bauwerk entstand im Jahr 1890. Die Sanierung erfordert jedenfalls einige Zeit Vorlauf. Bis zu einigen Jahre im Voraus müsse dabei geplant werden, weiß der Bahnsprecher um das Prozedere. Schließlich werde auch in den Fahrplan eingegriffen. Entweder es kommt bei solchen Vorhaben zu Nachtsperrungen oder zu einer Vollsperrung. Die Bahn hat bei der Sanierung jedenfalls eine gewisse Routine. Schließlich hat sie gut 700 Eisenbahntunnel, von denen 176 in Baden-Württemberg das Gestein durchqueren. In die Kategorie eins und zwei fielen bei der jüngsten Bewertung 80 Prozent der Tunnel, womit bei diesen kein Handlungsbedarf besteht. Nur drei Prozent sind in der Kategorie 4 zu finden, bei denen der Handlungsbedarf sogar so groß ist, dass ein Neubau wirtschaftlicher wäre. Die in der Kategorie 3 eingestufte Sanierung des Tüllinger Tunnels verursacht ebenfalls Kosten, doch nicht so große, dass direkt ein Neubau ins Auge gefasst werden müsste.