Weil am Rhein Überraschende Vorschläge

Marco Fraune
Die Abdankungshalle in Märkt soll umfangreich modernisiert werden. Foto: zVg

Ausschuss: Für Sanierung der Abdankungshalle Märkt / Ort für Veranstaltungen?

Weil am Rhein -  Der Bau- und Umweltausschuss steht hinter dem Vorschlag der Verwaltung, die Abdankungshalle zu modernisieren und nicht nur minimal in Schuss zu bringen. Überrascht wurde Oberbürgermeister Wolfgang Dietz von Vorschlägen aus dem Rund, das dann hergerichtete Gebäude für Veranstaltungen zu nutzen.

Nicht nur ein Fraktionsmitglied sondern gleich über die Parteigrenzen hinweg wurde am Dienstagabend die Idee artikuliert, die Abdankungshalle angesichts ihrer schönen Lage im Grünen, der besonderen Architektur und der hohen Investitionssumme von 760 000 Euro künftig auch anderweitig in Wert zu setzen.

Axel Schiffmann (UFW) schlug vor, das Kulturamt anzufragen, ob nicht beispielsweise eine Matinee an diesem besonderen Ort möglich ist. Es gelte, das Gebäude „auch fürs Leben zu nutzen, nicht nur für den Abschied“.

Veranstaltungen kann sich dort auch Marin Fischer (Grüne) gut vorstellen. Ähnlich Töne schlug Susi Engler (UFW) an, da es sich um ein wunderbares Gebäude handele. „Es wäre schade, wenn das nur für Abdankungen genutzt wird.“ Man müsse mehr daraus machen.

Dietz „fasziniert“ von Kreativität im Ausschuss

Unvorbereitet auf solche Vorschläge war der Vorsitzende des Ausschusses, Oberbürgermeister Wolfgang Dietz, wie er als Vertreter des scheidenden Ersten Bürgermeister Christoph Huber erklärte. Er sei „fasziniert“ von der Kreativität des Ausschusses.

Zugleich gab er aber einige Punkte zu bedenken, die bei anderer Nutzung zu berücksichtigen seien. Die Widmung des Gebäudes oder auch ausreichend Parkplätze seien hier zwei Punkte. Der OB versprach aber, die Vorschläge aufzugreifen, und die Verwaltung werde sich damit beschäftigen.

CDU-Stadtrat René Winzer, der Vorsitzender des Kulturrings ist, hatte auch noch nicht sonderlich Feuer gefangen. So habe der Name des Veranstaltungsortes immer einen „Nachgeschmack“. Linn Fischer (Grüne) meinte hingegen, dass nicht nur kulturelle Veranstaltungen möglich seien, sondern beispielsweise böten sich Treffen von Bibelkreisen hier an. „Wichtig ist, dass man sich was überlegt.“

Idee: Friedwald

Einen anders gearteten Vorschlag machte zudem Elke Gründler-Lindow (UFW). Sie regte an, hier einen Friedwald anzulegen, um vermehrt Bestattung an der Märkter Abdankungshalle zu ermöglichen. Der nächste Friedwald sei erst in Schliengen gelegen.

Kaum für Gesprächsstoff sorgten im Ausschuss hingegen die reinen Fakten, die Claudio Bergermann, Leiter des Amts für Gebäudemanagement und Umweltschutz, präsentierte. Er zeigte auf, dass eine kostensparende Minimal-Sanierung wenig Sinn ergeben würde. Diese Sichtweise wurde schon vom Ortschaftsrat Märkt vor einigen Tagen geteilt (wir berichteten).

Eine Zustimmung zur Baufreigabe zur Fortführung der Planung und Bauausführung in Höhe von 760 000 Euro fiel dort und nun im Ausschuss einstimmig aus, womit die Zustimmung im Gemeinderat am 4. Mai als Formsache gilt.

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